21.02.2013 Aufrufe

Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Neue empirische Bef<strong>und</strong>e zum Un<strong>de</strong>rachievement Hochbegabter<br />

Handschrift unterschied. Die Bewertung von Aufsätzen mit einer<br />

unsaubereren Handschrift fiel schlechter aus (HUGHES, KEELING &<br />

TUCK 1983; SWEEDLER-BROWN 1992).<br />

Diese Bef<strong>und</strong>e legen nahe, dass Feinmotorik<strong>de</strong>fizite die Entwicklung<br />

von Un<strong>de</strong>rachievement über verschie<strong>de</strong>ne Mechanismen beeinflus-<br />

sen können. Neben Schülern mit sehr großen Feinmotorik<strong>de</strong>fiziten<br />

sind vermutlich vor allem hochbegabte SchülerInnen mit leichteren<br />

bis mittelschweren Defiziten gefähr<strong>de</strong>t, Un<strong>de</strong>rachievement zu ent-<br />

wickeln. Da sie ihr motorisches Defizit durch ihre Begabung eher<br />

kompensieren können <strong>und</strong> wenigstens durchschnittliche Schulleis-<br />

tungen erreichen, wird ihr zugr<strong>und</strong>eliegen<strong>de</strong>s kognitives Potential<br />

häufig nicht in Schulleistungen umgesetzt. Eine beson<strong>de</strong>re Aufgabe<br />

besteht <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation dieser bei<strong>de</strong>n Zielgruppen.<br />

Erkennen von Un<strong>de</strong>rachievern<br />

Im Anschluss an Überlegungen zu einem allgemeinen diagnosti-<br />

schen Vorgehen wer<strong>de</strong>n im Weiteren Vorgehensweisen <strong>und</strong> Verfah-<br />

ren sowie Beson<strong>de</strong>rheiten bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation von Un<strong>de</strong>rachievern<br />

mit motorischen Defiziten beschrieben. Einen Vorschlag zur syste-<br />

matischen I<strong>de</strong>ntifikation von hochbegabten Un<strong>de</strong>rachievern haben<br />

ZIEGLER, DRESEL <strong>und</strong> SCHOBER (2000) vorgelegt. In ihrem Pha-<br />

senmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Un<strong>de</strong>rachievementdiagnostik beschreiben die Auto-<br />

ren vier Phasen, welche sich von <strong>de</strong>r Erfassung <strong>de</strong>r Diskrepanz zwi-<br />

schen Potential <strong>und</strong> Leistung über die Ursachenanalyse bis hin zur<br />

evaluativen Prüfung <strong>de</strong>r Diagnoseergebnisse erstrecken. Der Dia-<br />

gnoseprozess beginnt mit einer genauen Erfassung <strong>de</strong>s Potentials<br />

mit Hilfe min<strong>de</strong>stens eines standardisierten kognitiven Leistungs-<br />

tests. Es folgt eine Ermittlung <strong>de</strong>r Schulleistungen über einen No-<br />

tenschnitt, Lehrereinschätzungen o<strong>de</strong>r formelle Schulleistungstests.<br />

Auf Basis dieser Informationen wird die Diskrepanz zwischen kogni-<br />

tivem Potential <strong>und</strong> Leistung beurteilt. In <strong>de</strong>r zweiten Phase <strong>de</strong>s<br />

- 102 -<br />

Heilpädagogik online 02/ 09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!