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Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

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Neue empirische Bef<strong>und</strong>e zum Un<strong>de</strong>rachievement Hochbegabter<br />

Mo<strong>de</strong>lls schließt sich eine explorative Ursachenanalyse an. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n Bedingungen fokussiert, die in Begabungsmo<strong>de</strong>llen als ur-<br />

sächlich für die Begabungsaktualisierung <strong>und</strong> somit für ein mögli-<br />

ches Un<strong>de</strong>rachievement postuliert wer<strong>de</strong>n. Die Autoren empfehlen<br />

drei Personengruppen in die Ursachenanalyse mit einzubeziehen,<br />

um ein umfassen<strong>de</strong>s Bild zu gewinnen. So sollten neben <strong>de</strong>n be-<br />

troffenen SchülerInnen sowohl Personen befragt wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Schüler gut kennen (Eltern, Geschwister) als auch Perso-<br />

nen, die die SchülerInnen bereits in Leistungssituationen beobach-<br />

ten konnten (z.B. Lehrkräfte). Bei <strong>de</strong>r Befragung wer<strong>de</strong>n alle Infor-<br />

mationen über begünstigen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r beeinträchtigen<strong>de</strong> Bedingungen<br />

von Schulleistungen gesammelt. In <strong>de</strong>r dritten Diagnosephase (Ve-<br />

rifikationsphase) wer<strong>de</strong>n die zuvor i<strong>de</strong>ntifizierten Ursachenbereiche<br />

nochmals differenzierter betrachtet, um die nachfolgen<strong>de</strong>n Inter-<br />

ventionsmaßnahmen noch gezielter auf die Behebung <strong>de</strong>r jeweili-<br />

gen Ursachen ausrichten zu können. Beispielsweise wird durch wei-<br />

tere Beobachtungen erschlossen, ob Schwierigkeiten im Textver-<br />

ständnis eher auf wenig entwickelte Lesefertigkeiten zurück zu füh-<br />

ren sind o<strong>de</strong>r auf fehlen<strong>de</strong> bzw. ungeeignete Textbearbeitungsstra-<br />

tegien (z.B. Unterstreichen, Zusammenfassen). In <strong>de</strong>r letzten Pha-<br />

se fin<strong>de</strong>t eine evaluative Kontrolle <strong>de</strong>r diagnostischen Bemühungen<br />

statt, in<strong>de</strong>m die angewen<strong>de</strong>ten Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit<br />

hin überprüft <strong>und</strong> gegebenenfalls neu angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Die beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung stellt sich dabei noch bevor in <strong>de</strong>r<br />

ersten Phase eine mögliche Diskrepanz zwischen Potential <strong>und</strong><br />

Schulleistungen überprüft wer<strong>de</strong>n kann. Sie besteht darin, dass nur<br />

die SchülerInnen für eine Diagnostik angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, für die<br />

erwartungswidrige Min<strong>de</strong>rleistungen vermutet wer<strong>de</strong>n. Häufig wer-<br />

<strong>de</strong>n solche Schüler bei Beobachtungen im unterrichtlichen Alltag<br />

o<strong>de</strong>r zu Hause jedoch von Lehrkräften beziehungsweise Eltern nicht<br />

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Heilpädagogik online 02/ 09

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