Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Twice exceptional<br />
kationsverhalten gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Diese Aspekte müssen auch<br />
beim Umgang mit hochbegabten Asperger Autisten beachtet wer-<br />
<strong>de</strong>n.<br />
Diese unterschei<strong>de</strong>n sich von einfachen Asperger Autisten meist<br />
darin, dass sie genau bemerken, wie ihr Verhalten an<strong>de</strong>re beein-<br />
flusst (LITTLE 2002). Wie viele hochbegabte Kin<strong>de</strong>r auch, haben<br />
begabte Asperger Autisten einen großen Wortschatz <strong>und</strong> ein riesi-<br />
ges Wissen, das aber nicht auf persönlichen Ent<strong>de</strong>ckungen <strong>und</strong> Er-<br />
fahrungen zu beruhen scheint, son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r Memorierung aller<br />
Fakten zu ihrem Interessensgebiet (LITTLE 2002). Sie tendieren<br />
auch dazu, sehr lange <strong>und</strong>/ o<strong>de</strong>r elaborierte Vorträge zu ihrem be-<br />
vorzugten Thema zu geben, ohne zu bemerken, dass ihr Gegen-<br />
über etwas sagen möchte, gehen muss o<strong>de</strong>r gar nicht interessiert<br />
ist (NEIHART 2000). Die Unfähigkeit, die Sichtweise ihres Gegen-<br />
übers zu verstehen, führt oft zu einem Scheitern <strong>de</strong>r Kommunikati-<br />
on. Wie auch viele hochbegabte Kin<strong>de</strong>r sind begabte Asperger Au-<br />
tisten anfällig für Ablenkungen, wobei die autistischen Kin<strong>de</strong>r inner-<br />
halb ihrer selbst abgelenkt wer<strong>de</strong>n, die Hochbegabten dagegen<br />
eher durch externe Quellen (NEIHART 2000).<br />
Hochbegabte Asperger Autisten wer<strong>de</strong>n oft falsch diagnostiziert,<br />
weil ihr Verhalten laut NEIHART (2000) mit Lernstörungen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>Hochbegabung</strong> in Verbindung gebracht wird. Sie können aber auch<br />
ges<strong>und</strong>en durchschnittlichen Kin<strong>de</strong>rn sehr ähnlich sein, sodass sie<br />
keine speziellen För<strong>de</strong>rangebote erhalten (LITTLE 2002). Bei <strong>de</strong>r<br />
Diagnostik ist daher beson<strong>de</strong>rs auf die kindliche Entwicklungsge-<br />
schichte <strong>und</strong> auf einige differenzieren<strong>de</strong> Charakteristiken (z. B.<br />
Sprachmuster, Reaktion auf die Verän<strong>de</strong>rung von Routinen, die Be-<br />
wusstheit <strong>de</strong>r eigenen An<strong>de</strong>rsartigkeit, reziproker sozialer Humor,<br />
unangemessener Affekt) zu achten (NEIHART 2000). Neben <strong>de</strong>n<br />
therapeutischen Interventionen können zur För<strong>de</strong>rung beispielswei-<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09