Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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I<strong>de</strong>ntifikation von Hochbegabten<br />
Von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung ist es, einen Einblick in das Hand-<br />
lungsrepertoire <strong>de</strong>s Proban<strong>de</strong>n zu erhalten. Dazu wer<strong>de</strong>n im Be-<br />
reich aka<strong>de</strong>mischer Leistungsexzellenz an <strong>de</strong>r LBFH min<strong>de</strong>stens fol-<br />
gen<strong>de</strong> Quellen kombiniert: Die Eltern wer<strong>de</strong>n gebeten, einen typi-<br />
schen Wochenplan <strong>de</strong>s Proban<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Ferienzeit <strong>und</strong> wäh-<br />
rend <strong>de</strong>r Schulzeit auszufüllen. Ferner erhalten sie eine Ansprech-<br />
person im aka<strong>de</strong>mischen Bereich (zumeist <strong>de</strong>r Klassenlehrer) sowie<br />
einen speziell entwickelten Fragebogen mit <strong>de</strong>r Bitte zugesandt,<br />
diesen ausgefüllt vor <strong>de</strong>m ersten Gespräch an die Beratungsstelle<br />
zu schicken. Auf <strong>de</strong>r Basis dieser Informationen wird die Diagnostik<br />
geplant. Es folgen zumin<strong>de</strong>st semi-strukturierte Interviews mit ei-<br />
nem Elternteil <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Proban<strong>de</strong>n, wofür spezielle Check-Listen<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Diese wer<strong>de</strong>n genutzt, um die Komponenten<br />
<strong>de</strong>s Aktiotops, seine Systemeigenschaften <strong>und</strong> seine Adaptivität zu<br />
erfassen. Dabei wird ein zweistufiges Verfahren gewählt, wobei zu-<br />
erst allgemeine, das Aktiotop betreffen<strong>de</strong>, Informationen erfragt<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> anschließend die Diagnose auf <strong>de</strong>r Narrow-Stufe spezi-<br />
ell auf die Talentdomäne zugeschnitten wird.<br />
Neben L-Daten wer<strong>de</strong>n beim Kind auch sogenannte Q-Daten <strong>und</strong> T-<br />
Daten erfasst (CATELL 1973). Q-Daten basieren vor allem auf Ska-<br />
len sowie Fragebögen <strong>und</strong> erfassen das Handlungsrepertoire, <strong>de</strong>n<br />
Subjektiven Handlungsraum <strong>und</strong> die Ziele <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Bezüglich<br />
<strong>de</strong>r Ziele wer<strong>de</strong>n etwa das Aspirationsniveau o<strong>de</strong>r die motivationale<br />
Orientierung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s erfasst (ZIEGLER, DRESEL & STÖGER<br />
2008). Bezüglich <strong>de</strong>s Subjektiven Handlungsraumes sind beispiels-<br />
weise das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Hilflosigkeitserle-<br />
ben o<strong>de</strong>r Selbstregulationskompetenzen von Interesse.<br />
T-Daten sind Ergebnisse standardisierter Tests <strong>und</strong> richten sich<br />
hauptsächlich auf das Handlungsrepertoire <strong>und</strong> seine Determinan-<br />
ten. Zur Feststellung <strong>de</strong>r Güte <strong>de</strong>s momentanen Handlungsreper-<br />
toires im aka<strong>de</strong>mischen Bereich wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r LBFH beispielsweise<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09