Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Aktiotop- <strong>und</strong> Soziotopför<strong>de</strong>rung<br />
Bedürfnisse könnten Anlass sein, dass er mehr Zeit mit Familien-<br />
mitglie<strong>de</strong>rn verbringen möchte. Allerdings sind seine Eltern beruf-<br />
lich sehr stark eingespannt, sodass sie darauf nicht in erwünschtem<br />
Maß reagieren, was zu Spannungen führt.<br />
Ein wichtiges Kennzeichen erfolgreicher Handlungsrepertoireerwei-<br />
terungen sind Ko-Adaptationen <strong>de</strong>r Komponenten. Dagegen wur<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n traditionellen Begabungsmo<strong>de</strong>llen die Entwicklung von Leis-<br />
tungsexzellenz hauptsächlich als autokatalytisch betrachtet: Steht<br />
die Umwelt (<strong>und</strong> teilweise auch Persönlichkeitseigenschaften wie<br />
Motivation, Interesse) <strong>de</strong>r <strong>Hochbegabung</strong> nicht im Wege, wird sich<br />
Leistungsexzellenz schon irgendwie entwickeln (TERMAN 1925).<br />
Forscher wie GAGNÉ sprechen <strong>de</strong>r Umwelt <strong>und</strong> verschie<strong>de</strong>nen Per-<br />
sönlichkeitsfaktoren eine viel aktivere Rolle zu (z.B. GAGNÉ, 2003).<br />
Sie bezeichnen sie als Katalysatoren. Allerdings stimulieren o<strong>de</strong>r in-<br />
hibieren diese lediglich Prozesse, verän<strong>de</strong>rn sich jedoch selbst<br />
nicht. Im Aktiotop-Mo<strong>de</strong>ll wird hingegen ausdrücklich davon ausge-<br />
gangen, dass die einzelnen Komponenten <strong>de</strong>s Aktiotops gleicher-<br />
maßen weiter entwickelt – also ko-adaptiert – wer<strong>de</strong>n müssen. Ist<br />
ein Lernziel erreicht, wur<strong>de</strong> das Handlungsrepertoire erweitert. Es<br />
muss nun ein neues, anspruchsvolleres Lernziel ausgebil<strong>de</strong>t wer-<br />
<strong>de</strong>n, um das Lernen weiter voranzutreiben. Zur Erreichung dieses<br />
neuen Lernziels müssen neue Handlungsmöglichkeiten im Subjekti-<br />
ven Handlungsraum entworfen wer<strong>de</strong>n, die Lernen möglich ma-<br />
chen. Doch auch die Umwelt muss passend weiter entwickelt wer-<br />
<strong>de</strong>n. Ein einfaches Beispiel ist das neue Schulbuch, das mit je<strong>de</strong>r<br />
höheren Jahrgangsstufe notwendig wird. Oft ist jedoch sogar ein<br />
vollständiger Wechsel <strong>de</strong>r Umwelt notwendig, wenn sich ein Um-<br />
weltsystem nicht mehr <strong>de</strong>m wachsen<strong>de</strong>n Handlungsrepertoire <strong>und</strong><br />
seinen Lernzielen anpassen kann <strong>und</strong> keine Handlungen in dieser<br />
Umwelt mehr Lernen ermöglichen. Uns aus <strong>de</strong>m Alltag vertraute<br />
Beispiele sind das Aufrücken in die nächste Jahrgangsstufe an <strong>de</strong>r<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09