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Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

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4.2 Handlungsrepertoire<br />

Aktiotop- <strong>und</strong> Soziotopför<strong>de</strong>rung<br />

Unter <strong>de</strong>m Handlungsrepertoire wer<strong>de</strong>n die objektiv feststellbaren<br />

Handlungsmöglichkeiten einer Person verstan<strong>de</strong>n. Damit ist das<br />

Gesamt an Handlungen gemeint, zu <strong>de</strong>ren Durchführung eine Per-<br />

son gr<strong>und</strong>sätzlich fähig wäre, wenn sie a) sich ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />

Ziel setzt, b) die Beschaffenheit <strong>de</strong>r Umwelt ihr die Handlungsaus-<br />

führung gestattet <strong>und</strong> c) sie diese Handlungsmöglichkeit für sich im<br />

subjektiven Handlungsraum (siehe unten) in Betracht zieht. Diese<br />

drei Einschränkungen machen schon <strong>de</strong>utlich, dass Personen durch-<br />

aus über Handlungsmöglichkeiten verfügen, die sie nicht nutzen<br />

beziehungsweise <strong>de</strong>ren Nutzung ihnen misslingt. Solche Phänome-<br />

ne sind sehr vielfältig <strong>und</strong> reichen von Worten, die uns auf <strong>de</strong>r Zun-<br />

ge liegen, aber nicht abgerufen wer<strong>de</strong>n können („Tip-of-the-<br />

tongue-Phänomen“, vgl. BROWN 1991), bis hin zum so genannten<br />

trägen Wissen, wenn wir Erlerntes nicht in <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Situation<br />

anwen<strong>de</strong>n können (MANDL & GERSTENMAIER 2000; RENKL 1995).<br />

4.3 Ziele<br />

Es konnte in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Domänen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass das Erreichen von Leistungsexzellenz min<strong>de</strong>stens 10 000<br />

St<strong>und</strong>en intensiver Lernpraxis verlangt (s.o.). Allerdings bezieht<br />

sich dieser Schätzwert keineswegs auf die bloße Beschäftigung mit<br />

einer Domäne. Beispielsweise häufen viele Musiker o<strong>de</strong>r Schach-<br />

spieler sehr hohe Praxiszeiten an, ohne dass sie dadurch ihre Leis-<br />

tungen spürbar verbessern können (GRUBER, WEBER & ZIEGLER<br />

1996). Sie verfolgten vielmehr das Ziel, einen möglichst hohen Ge-<br />

nuss aus ihren Tätigkeiten zu ziehen. ERICSSON <strong>und</strong> seine Mitar-<br />

beiter (1993; 2006; im Druck) haben jedoch überzeugend belegen<br />

können, dass nur jene Ziele <strong>de</strong>r Entwicklung von Leistungsexzellenz<br />

entwicklungen.<br />

- 17 -<br />

Heilpädagogik online 02/ 09

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