Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Twice exceptional<br />
hart, um ihre Einschränkungen zu verstecken, o<strong>de</strong>r bearbeiten Auf-<br />
gaben, die ihre Fähigkeiten übersteigen, erst gar nicht, um so ihre<br />
Unfähigkeit zu verbergen. Langfristig sind sie dadurch gefähr<strong>de</strong>ter,<br />
eine Depression o<strong>de</strong>r Angststörung zu entwickeln (LUPART & TOY,<br />
in Druck).<br />
I<strong>de</strong>ntifikation <strong>und</strong> För<strong>de</strong>rung<br />
I<strong>de</strong>ntifikation zweifach außergewöhnlicher Kin<strong>de</strong>r<br />
Um ein realistisches Gesamtbild von <strong>de</strong>n Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
eines Kin<strong>de</strong>s zu erhalten, müssen die Fähigkeitsbereiche differen-<br />
ziert betrachtet wer<strong>de</strong>n, damit sich die positiven <strong>und</strong> negativen Ei-<br />
genschaften nicht gegenseitig aufheben <strong>und</strong> das Kind als durch-<br />
schnittlich o<strong>de</strong>r unterdurchschnittlich eingestuft wird (SILVERMAN<br />
2003). Das gilt selbstverständlich auch für die Interpretation von<br />
(IQ-)Testergebnissen, wo immer die Leistungsprofile berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Die einzelnen Probleme bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation von „twice exceptio-<br />
nals“ wer<strong>de</strong>n beispielsweise bei LUPART <strong>und</strong> TOY (in Druck) <strong>de</strong>ut-<br />
lich: Zunächst bereitet die eingangs erläuterte Heterogenität <strong>de</strong>r<br />
Personengruppe Schwierigkeiten, da ohne die Hilfe diagnostischer<br />
Kriterien, Kin<strong>de</strong>r in verschie<strong>de</strong>nsten Einrichtungen richtig einge-<br />
schätzt wer<strong>de</strong>n müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass Eltern,<br />
Lehrer <strong>und</strong> Erzieher von einem Defizit-Mo<strong>de</strong>ll geleitet wer<strong>de</strong>n: es<br />
kommt primär darauf an, behin<strong>de</strong>rten/ erkrankten Kin<strong>de</strong>rn eine<br />
passen<strong>de</strong> Schulumwelt zu bieten (oft separate Einrichtungen), was<br />
<strong>de</strong>n Fokus auf die Schwäche <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s lenkt.<br />
Ein weiterer Gr<strong>und</strong>, warum die Begabung <strong>de</strong>r „twice exceptionals“<br />
oft unerkannt bleibt, liegt in mangeln<strong>de</strong>r Vorbereitung bzw. Ausbil-<br />
dung <strong>de</strong>r Lehrkräfte <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren stereotype Annahmen bezüglich<br />
<strong>Hochbegabung</strong>. Sie sehen außergewöhnliche Begabungen oft als<br />
unvereinbar mit einer Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r psychischen Erkrankung<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09