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Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

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Twice exceptional<br />

wird aber auch ADHS bei Hochbegabten übersehen, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r<br />

unaufmerksame Typ bei Mädchen. Dieser Typ entfaltet sich erst<br />

später (mit ca. 13 statt mit 7 Jahren) <strong>und</strong> die Mädchen wirken ab-<br />

wesend, haben Probleme sich zu konzentrieren, ihren Alltag zu or-<br />

ganisieren <strong>und</strong> manche können sich nicht an Inhalte erinnern, die<br />

sie gera<strong>de</strong> gelesen haben (SILVERMAN 2003). Deshalb müssen im-<br />

mer auch Umwelt, Kontext <strong>und</strong> die curricularen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n, wenn die problematischen Verhaltensweisen be-<br />

urteilt wer<strong>de</strong>n (DELISLE 1995; LIND & SILVERMAN 1994).<br />

Erfolgreiche Interventionen beinhalten Techniken <strong>de</strong>s Verhaltens-<br />

managements, <strong>de</strong>r Selbstüberwachung sowie das Einsetzen sozialer<br />

Mo<strong>de</strong>lle <strong>und</strong> das Herstellen einer strukturierten Umwelt (LIND &<br />

SILVERMAN 1994; RAMIREZ-SMITH 1997; REID & MCGUIRE<br />

1995). Außer<strong>de</strong>m muss die Instruktion individuell herausfor<strong>de</strong>rnd<br />

<strong>und</strong> stimulierend sein. Auf Medikation mit Methylphenidat (z. B.<br />

Ritalin, Medikinet) sollte aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Nebeneffekte soweit möglich<br />

verzichtet wer<strong>de</strong>n (HOWELL, EVANS & GARDINER 1997).<br />

Sensorische Störungen (Hören, Sehen)<br />

Seh- <strong>und</strong> hörbeeinträchtigte Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n traditionell in extra Ein-<br />

richtungen unterrichtet, die ihren Fokus auf die Einschränkungen<br />

<strong>de</strong>r Schüler richten, nicht auf ihre beson<strong>de</strong>ren Begabungen, sodass<br />

z. B. taube Kin<strong>de</strong>r viel unwahrscheinlicher als hochbegabt i<strong>de</strong>ntifi-<br />

ziert wer<strong>de</strong>n als hörfähige Kin<strong>de</strong>r (YEWCHUCK & BIBBY 1989). Hör-<br />

beeinträchtigte Kin<strong>de</strong>r (0,07-0,9 % <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendlichen;<br />

REMSCHMIDT 2005) verfügen über die gleichen intellektuellen Po-<br />

tentiale wie ges<strong>und</strong>e Kin<strong>de</strong>r, bezüglich ihrer aka<strong>de</strong>mischen Leistun-<br />

gen liegen sie jedoch bis zu vier o<strong>de</strong>r fünf Jahre zurück (REIS &<br />

MCCOACH 2002).<br />

Die Begabungsdiagnostik bei hörbeeinträchtigten Kin<strong>de</strong>rn bedarf<br />

nur einiger Anpassungen, wie beispielsweise <strong>de</strong>r geringeren Ge-<br />

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Heilpädagogik online 02/ 09

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