Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Neue empirische Bef<strong>und</strong>e zum Un<strong>de</strong>rachievement Hochbegabter<br />
sion, Ticstörung, Störung <strong>de</strong>s Sozialverhaltens). Hier müsste sich<br />
die Maßnahme an Überlegungen orientieren, die ein multimodales<br />
Programm vorsehen <strong>und</strong> von Forschern zur Behandlung von Kin-<br />
<strong>de</strong>rn mit einer ADH-Symptomatik <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Sek<strong>und</strong>är-<br />
störungen entwickelt wur<strong>de</strong>n (z.B. DÖPFNER 2005). Von <strong>de</strong>r Auf-<br />
klärung <strong>und</strong> Beratung <strong>de</strong>r Eltern <strong>und</strong> Erzieher über Trainings für<br />
Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Interventionen in <strong>de</strong>r Schule bis zur medikamentösen<br />
Therapie wirken diese Programme über mehrere Mechanismen.<br />
Wer<strong>de</strong>n Feinmotorik<strong>de</strong>fizite als Ursache <strong>de</strong>s Un<strong>de</strong>rachievements<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert, ist ein Vorgehen entsprechend <strong>de</strong>m beschriebenen<br />
Korrespon<strong>de</strong>nzprinzip sinnvoll, bei <strong>de</strong>m direkt auf die Behebung<br />
von Feinmotorik<strong>de</strong>fiziten abgezielt wird. Eine erste Orientierung<br />
über Möglichkeiten <strong>de</strong>r Behandlung solcher Defizite bieten in die-<br />
sem Zusammenhang Programme zur Behandlung motorischer Ent-<br />
wicklungsstörungen. In <strong>de</strong>r Literatur hierzu wer<strong>de</strong>n prozessorien-<br />
tierte Ansätze <strong>und</strong> aufgabenorientierte Ansätze unterschie<strong>de</strong>n<br />
(SUDGEN & CHAMBERS 1998). Prozessorientierte Ansätze basieren<br />
auf <strong>de</strong>r Annahme, dass durch gezielte <strong>und</strong> differenzierte senso-<br />
o<strong>de</strong>r psychomotorische För<strong>de</strong>rprogramme zugr<strong>und</strong>e liegen<strong>de</strong> Defi-<br />
zite (z.B. kinästhetische Probleme) abgebaut wer<strong>de</strong>n können. Auf-<br />
gabenorientierte Ansätze zielen auf die direkte Aneignung von Fer-<br />
tigkeiten ab, die für die Bewältigung konkreter Aufgaben (Anklei-<br />
<strong>de</strong>n, Essen, Malen <strong>und</strong> Zeichnen) wichtig sind. Zu Maßnahmen, die<br />
<strong>de</strong>n prozessorientierten Ansätzen zuzuordnen sind existiert bereits<br />
eine größere Anzahl an Evaluationsstudien. In einem systemati-<br />
schen Überblick über solche Studien wird hierbei vor allem von po-<br />
sitiven Effekten perzeptiv-motorischer Trainings (KEPHARD 1960)<br />
sowie von Programmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r sensorischen Integration<br />
berichtet (HILLIER 2007). In bei<strong>de</strong>n Programme wer<strong>de</strong>n gezielte<br />
Übungen (Auge-Hand-Koordination, Formen erkennen, Balancieren)<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09