Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Neue empirische Bef<strong>und</strong>e zum Un<strong>de</strong>rachievement Hochbegabter<br />
Erklärungsansätze <strong>und</strong> Erscheinungsformen schuli-<br />
schen Un<strong>de</strong>rachievements<br />
In <strong>de</strong>n nächsten Abschnitten wird <strong>de</strong>r Frage nachgegangen, warum<br />
diese verschie<strong>de</strong>nen SchülerInnengruppen offensichtlich nicht in<br />
<strong>de</strong>r Lage sind, ihr Potential voll auszuschöpfen. Nach <strong>de</strong>r Darstel-<br />
lung gängiger Erklärungsansätze hierzu, wer<strong>de</strong>n im Anschluss spe-<br />
zielle Bef<strong>und</strong>e zu motorischen <strong>und</strong> feinmotorischen Defiziten bei<br />
hochbegabten Schülern berichtet.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wir drei Gruppen möglicher Ursachen für<br />
schulisches Un<strong>de</strong>rachievement unterschei<strong>de</strong>n:<br />
1. Physiologische Funktions<strong>de</strong>fizite (z. B. Sinnesstörungen).<br />
2. Defizite aus <strong>de</strong>n Bereichen umschriebener Entwicklungsstö-<br />
rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Hyperaktivitäts<strong>de</strong>fizit–Aufmerksamkeitsstö-<br />
rung.<br />
3. Defizite bezüglich verschie<strong>de</strong>ner Variablen, die <strong>de</strong>n Lernpro-<br />
zess initiieren, begleiten <strong>und</strong> aufrechterhalten.<br />
Defizite <strong>de</strong>r ersten Kategorie beziehen sich auf <strong>de</strong>n Bereich ange-<br />
borener o<strong>de</strong>r erworbener Sinnesstörungen, die zum Beispiel Beein-<br />
trächtigungen <strong>de</strong>r visuellen o<strong>de</strong>r auditiven Wahrnehmung beinhal-<br />
ten (REIS & MCCOACH 2002). Je nach Ausprägungsgrad <strong>de</strong>s Defi-<br />
zits können große o<strong>de</strong>r kleinere Diskrepanzen zwischen <strong>de</strong>m Poten-<br />
tial <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Leistung <strong>de</strong>s Schülers bestehen. Gera<strong>de</strong> bei weniger<br />
offensichtlichen Defiziten besteht die größte Gefahr für Un<strong>de</strong>rachie-<br />
ver, unent<strong>de</strong>ckt zu bleiben.<br />
Neben Ursachen für umschriebene Entwicklungsstörungen (z. B.<br />
Lese-Rechtsschreib-Schwäche, Rechenschwäche) können weitere<br />
Defizite <strong>de</strong>r zweiten Kategorie Un<strong>de</strong>rachievement bedingen. Im Fall<br />
einer Lese-Rechtsschreibschwäche han<strong>de</strong>lt es sich beispielsweise<br />
um phonologische Defizite (SCARBOROUGH 1990). Im Fall einer<br />
Rechenschwäche können Defizite im Mengenbegriff o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stra-<br />
tegieanwendung ursächlich für Un<strong>de</strong>rachievement sein (z.B. KRA-<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09