Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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1.2 Integrative o<strong>de</strong>r separate För<strong>de</strong>rung<br />
För<strong>de</strong>rmöglichkeiten für Hochbegabte<br />
Die Frage, ob Schüler mit beson<strong>de</strong>ren pädagogischen Bedürfnissen<br />
integrativ o<strong>de</strong>r separat beschult wer<strong>de</strong>n sollten, wird nach wie vor<br />
kontrovers diskutiert, wobei eine Klärung dadurch erschwert wird,<br />
dass neben wissenschaftlichen Belegen auch Emotionen <strong>und</strong> politi-<br />
sche Interessen die Diskussion bestimmen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wer-<br />
<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n neben einigen Ergebnissen wissenschaftlicher<br />
Studien auch politische Entwicklungen skizziert.<br />
Schüler mit För<strong>de</strong>rbedarf im Bereich Lernen bil<strong>de</strong>n mit einem Anteil<br />
von etwa 45% (KMK 2008) die größte Gruppe <strong>de</strong>r Schüler mit son-<br />
<strong>de</strong>rpädagogischem För<strong>de</strong>rbedarf. Seit langem ist aus empirischen<br />
Studien bekannt, dass sich diese Schüler im Bereich Lernen hin-<br />
sichtlich ihres Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhaltens in allgemeinen Schu-<br />
len besser entwickeln als in Son<strong>de</strong>rschulen (für einen Überblick vgl.<br />
HILDESCHMIDT & SANDER 1996). BLESS <strong>und</strong> KLAGHOFER (1991)<br />
zeigten zu<strong>de</strong>m, dass die Integration von Schülern mit Lernbeein-<br />
trächtigungen sich nicht nachteilig auf die Leistungsentwicklung be-<br />
gabter Schüler auswirkt. Ähnliche Effekte erhofft sich <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Behin<strong>de</strong>rtenrat auch für Schüler mit an<strong>de</strong>ren Behin<strong>de</strong>rungen. Daher<br />
tritt er dafür ein, die Bedingungen für integrative Beschulung zu<br />
verbessern, so dass die Mehrheit dieser Schüler in allgemeinen<br />
Schulen unterrichtet wer<strong>de</strong>n kann (DBR 2008).<br />
Auf politischer Ebene zeichnet sich international ein Trend zur inte-<br />
grativen För<strong>de</strong>rung ab (UN 2006b). Der Deutsche Bildungsrat emp-<br />
fahl bereits 1973 eine integrative Beschulung von Schülern mit Be-<br />
hin<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen. Von <strong>de</strong>r KMK wur<strong>de</strong> die son-<br />
<strong>de</strong>rpädagogische För<strong>de</strong>rung erst 1994 als Aufgabe aller Schulen <strong>de</strong>-<br />
finiert. Wird bei einem Schüler son<strong>de</strong>rpädagogischer För<strong>de</strong>rbedarf<br />
festgestellt, muss in einem zweiten Schritt über <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rort (Re-<br />
gel- o<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rschule) entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>n 484.346<br />
Schülern, bei <strong>de</strong>nen 2006 in Deutschland son<strong>de</strong>rpädagogischer För-<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09