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Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!

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I<strong>de</strong>ntifikation von Hochbegabten<br />

ter an<strong>de</strong>rem zählen hierzu Schulnoten, aka<strong>de</strong>mische Titel, außerge-<br />

wöhnliche Leistungen o<strong>de</strong>r Werke, Publikationen o<strong>de</strong>r Preise. Im<br />

Fokus steht jedoch nicht nur das Erreichen salienter Etappenziele<br />

(beispielsweise ob die Zensuren in <strong>de</strong>r Klasse, in die das Kind auf-<br />

gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Empfehlung gesprungen ist, <strong>de</strong>n Erwartungen entspre-<br />

chen / nicht entsprechen) o<strong>de</strong>r von Leistungsexzellenz, son<strong>de</strong>rn ge-<br />

mäß <strong>de</strong>s systemischen Ansatzes, ob eine Ko-Adaptation <strong>de</strong>s Aktio-<br />

tops stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

Wird die Evaluate-Stufe <strong>de</strong>s ENTER-Mo<strong>de</strong>lls in praktischen I<strong>de</strong>ntifi-<br />

kationsprozessen nur selten umgesetzt (vgl. HOLLING & KANNING<br />

1999), so wird <strong>de</strong>r Review-Stufe lei<strong>de</strong>r meist noch geringere Be-<br />

<strong>de</strong>utung beigemessen. Dies liegt vor allem am hohen Aufwand <strong>und</strong><br />

fehlen<strong>de</strong>n Ressourcen. Auf <strong>de</strong>r Review-Stufe kommt es zu einer<br />

Bewertung <strong>de</strong>s I<strong>de</strong>ntifikationsziels <strong>und</strong> <strong>de</strong>s zugr<strong>und</strong>e gelegten Be-<br />

gabungsmo<strong>de</strong>lls.<br />

Ein Beispiel, warum es nötig sein kann, das verwen<strong>de</strong>te Bega-<br />

bungsmo<strong>de</strong>ll zu überprüfen, liefert die berühmte Studie von TER-<br />

MAN (1925). Diese Studie basierte auf einem sehr simplen Bega-<br />

bungsmo<strong>de</strong>ll: <strong>Hochbegabung</strong> wur<strong>de</strong> mit hoher Intelligenz gleichge-<br />

setzt. TERMAN erwartete, dass hohe Intelligenz Leistungseminenz<br />

vorhersagen wür<strong>de</strong>, weshalb er nur Personen mit einem weit über-<br />

durchschnittlichen Intelligenzquotienten in seine Stichprobe auf-<br />

nahm <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Lern- <strong>und</strong> Leistungsentwicklung längsschnittlich<br />

verfolgte. Zwar konnte er Zusammenhänge zwischen Intelligenz<br />

<strong>und</strong> schulischem sowie beruflichem Erfolg nachweisen, lei<strong>de</strong>r<br />

schloss er jedoch zwei spätere Nobelpreisträger aus seiner Stich-<br />

probe aus, weil <strong>de</strong>ren Intelligenzquotient zu niedrig war. Offen-<br />

sichtlich hatte TERMAN ein unzureichen<strong>de</strong>s Begabungsmo<strong>de</strong>ll ge-<br />

wählt.<br />

Um die Geeignetheit <strong>de</strong>s I<strong>de</strong>ntifikationsziels auf <strong>de</strong>r Review-Stufe<br />

zu überprüfen, ist ein Vergleich zwischen Proban<strong>de</strong>n nötig, die das<br />

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Heilpädagogik online 02/ 09

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