Hochbegabung und Sonderpädagogik - sonderpaedagoge.de!
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Twice exceptional<br />
faktoren sind z. T. nicht mehr stabil, son<strong>de</strong>rn verän<strong>de</strong>rlich, wodurch<br />
sich eine Begabung ebenfalls verän<strong>de</strong>rn bzw. entwickeln kann.<br />
In <strong>de</strong>n letzten Jahren nimmt eine entwicklungsperspektivische<br />
Sichtweise mit Fokus auf die herausragen<strong>de</strong>n Leistungen zuneh-<br />
mend Einfluss auf das Verständnis von <strong>Hochbegabung</strong>. Dort wer<strong>de</strong>n<br />
nicht Personeneigenschaften als ursächlich für Höchstleistungen an-<br />
gesehen, son<strong>de</strong>rn effektive Lernprozesse, die über viele Jahre hin-<br />
weg <strong>und</strong> stets auf Verbesserung ausgerichtet stattfin<strong>de</strong>n müssen<br />
(sog. „<strong>de</strong>liberate practice“), wodurch domänenspezifisches Wissen<br />
aufgebaut wird <strong>und</strong> schließlich Expertise in <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Domä-<br />
ne erreicht wer<strong>de</strong>n kann (ERICSSON, RORING & NANDAGOPAL<br />
2007).<br />
Viele aktuelle Begabungsmo<strong>de</strong>lle vereinen bei<strong>de</strong> Sichtweisen in<br />
sich, in<strong>de</strong>m sie Spitzenleistungen als Ergebnis <strong>de</strong>r Interaktion von<br />
individuellen Potentialen <strong>und</strong> Personeneigenschaften mit Aspekten<br />
<strong>de</strong>r Lernumwelt betrachten (z. B. Münchner <strong>Hochbegabung</strong>smo<strong>de</strong>ll<br />
von HELLER, PERLETH & LIM 2005; Münchner dynamisches Bega-<br />
bungs-Leistungs Mo<strong>de</strong>ll von PERLETH 2001; DMGT-Mo<strong>de</strong>l von GA-<br />
GNÉ 2005).<br />
Das Aktiotop-Mo<strong>de</strong>ll (ZIEGLER 2005) fasst diese neueren Entwick-<br />
lungen in einem systemischen Ansatz zusammen: Begabung wird<br />
nicht mehr als Personeneigenschaft <strong>de</strong>finiert, son<strong>de</strong>rn als eine Men-<br />
ge an domänenspezifischen Handlungen, die eine Person in einer<br />
bestimmten Umwelt ausführen kann. Die Ausführbarkeit <strong>de</strong>r Hand-<br />
lungen wird bestimmt von <strong>de</strong>n Determinanten <strong>de</strong>r Person (kogniti-<br />
ve Fähigkeiten, Wissen, Ehrgeiz, Motivation etc.), ihren Zielen, ih-<br />
rem Handlungsrepertoire, ihrem subjektiv wahrgenommenem<br />
Handlungsraum (subjektiv mögliche Handlungen, was traut die Per-<br />
son sich zu, was hält sie für angemessen, etc.) <strong>und</strong> ihrer Umwelt.<br />
Die Komponenten in diesem hochkomplexen System beeinflussen<br />
sich gegenseitig <strong>und</strong> können über diese Dynamik zu einer Weiter-<br />
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Heilpädagogik online 02/ 09