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Die göttliche Komödie - Igelity

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Fünfundzwanzigster Gesang<br />

Er sprach’s und hob die Hand’ empor mit Spott,<br />

Ließ beide Daumen durch die Finger ragen<br />

Und rief dann aus: »Nimm’s hin, dies gilt dir, Gott!«<br />

Seitdem seh’ ich die Schlangen mit Behagen,<br />

Weil gleich um seinen Hals sich eine wand,<br />

Als sagte sie: Du sollst nichts weiter sagen.<br />

<strong>Die</strong> zweite schlang sich um die Arm’ und band<br />

Sie vorn, sich selbst umwickelnd, so zusammen,<br />

Daß er nicht Raum damit zu zucken fand.<br />

Was übergibst du dich nicht selbst den Flammen,<br />

Pistoja, du, und tilgst dich in der Glut?<br />

Sind Frevler alle doch, die dir entstammen?<br />

Nie fand ich so verruchten Übermut.<br />

Selbst Kapaneus’ gottlästerndes Erfrechen<br />

Erhob sich nicht zu dieses <strong>Die</strong>bes Wut.<br />

Er floh von dannen, ohn’ ein Wort zu sprechen,<br />

Und ein Zentaur kam rennend, pfeilgeschwind,<br />

Und schrie voll Wut: »Wo find’ ich diesen Frechen?«<br />

Nicht glaub’ ich, daß so viel der Schlangen sind<br />

An Tusciens Strand, als ihm am Kreuze hingen.<br />

Bis dahin, wo des Menschen Form beginnt.<br />

Ein Drache hielt mit ausgespreizten Schwingen<br />

Sich an den Schultern fest und spie mit Macht<br />

Glut auf uns alle, die vorübergingen.<br />

Da sprach mein Meister: »Kakus ist’s, hab’ acht!

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