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Die göttliche Komödie - Igelity

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Sprach drauf der Adler, um mich aufzuregen,<br />

Den Staunen fesselte bei solcher Pracht:<br />

»Ich sah, du glaubest dies, doch nur deswegen,<br />

Weil ich’s gesagt, und siehest nicht das Wie?<br />

Wie wir Verborgenes zu glauben pflegen,<br />

Wie man der Sache Namen lernt, doch sie<br />

Nicht kann nach ihrem Wesen unterscheiden,<br />

Wenn nicht ein anderer uns Licht verlieh.<br />

Das Reich der Himmel muß Gewalt erleiden,<br />

Wenn Kraſt der Lieb’ und Hoffnung es bekriegt,<br />

Denn Gottes Wille wird besiegt von beiden;<br />

Nicht wie ein Mensch dem Stärkern unterliegt;<br />

Nein, er siegt, denn er will sich ja ergeben.<br />

Drob er, besiegt durch seine Güte, siegt.<br />

Du staunst beim ersten und beim fünſten Leben<br />

In meiner Brau’ und nennst es wunderbar,<br />

Daß beide hier in hellem Glanze schweben.<br />

Als Christen, nicht als Heiden, starb dies Paar.<br />

Der glaubt’ ans Leiden, das schon eingetroffen,<br />

Der zweit’ an das, das noch zu dulden war.<br />

Der ist vom Höllenschlund, der nimmer offen<br />

Zur Rückkehr war, zum Leib zurückgekehrt,<br />

Und dies verdankt er nur lebend’gem Hoffen;<br />

Lebend’gem Hoffen, das von Gott begehrt,<br />

Ihn zu befreien aus des Todes Banden,<br />

Damit er lebe, wie das Wort gelehrt.<br />

Und die ruhmwürd’ge Seele kehrt’ erstanden<br />

Auf kurze Zeit zum Leib und glaubt’ an ihn,<br />

Des Allmacht auf ihr Fleh’n ihr beigestanden.<br />

Und fühlte, glaubend, sich so hell erglüh’n

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