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Die göttliche Komödie - Igelity

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Gehört, doch nicht gesehn, herbei und schien<br />

Zum Tisch der Lieb’ uns freundlich einzuladen.<br />

Der erste Geist rief im Vorüberflieh’n:<br />

Sie haben keinen Wein! <strong>Die</strong> Worte klangen<br />

Dann nochmals hinter uns im Weiterzieh’n.<br />

Und eh’ sie, sich entfernend, ganz verklangen,<br />

Da rief: Ich bin Orest! – ein zweiter Geist,<br />

Und war im schnellen Flug vorbeigegangen.<br />

»O«, sprach ich, »Vater, sage, was dies heißt?«<br />

Da klang die dritte Stimm’ in meine Frage<br />

Und rief: Liebt den, der Böses euch erweist.<br />

Und er: »Du findest hier des Neides Plage!<br />

Gegeißelt wird er hier, doch Liebe schwingt<br />

Der strengen Geißel Schnur zu jedem Schlage.<br />

Doch wisse, daß der Zügel anders klingt.<br />

Du wirst ihn hören, eh’ im Weitergehen<br />

Dein Fuß zum Passe der Verzeihung dringt.<br />

Versuch’ es jetzo, scharf dorthin zu spähen,<br />

Und vor uns wirst du Leute, langgereiht,<br />

An dieser Wand des Felsens sitzen sehen.<br />

Da öffnet’ ich sogleich die Augen weit<br />

Und sah die Schatten an der Felsenhalle,<br />

An Farbe dem Gesteine gleich ihr Kleid.<br />

Und näher hört’ ich sie mit lautem Schalle<br />

»Bitte für uns, Maria!« brünstig schrei’n,<br />

»Michael und Petrus und ihr Heil’gen alle!«<br />

Möcht’ einer noch so hart und grausam sein,<br />

Vor Mitleid wäre doch sein Herz entglommen,<br />

Hält’ er, wie ich, gesehn der Armen Pein.<br />

Denn als ich nun so nahe hingekommen,

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