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Die göttliche Komödie - Igelity

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Gefesselt ward, schon angelangt mit ihr;<br />

Und sie, gewohnt, mein Innres zu durchdringen,<br />

Sie wandte sich so froh, wie schön, zu mir:<br />

»Auf, bring’ itzt Gott des Dankes Huldigungen!<br />

Wir sind durch ihn im ersten Sterne hier.«<br />

Mir schien’s, als hielt’ uns eine Wolk’ umschlungen,<br />

Von Glanz durchstrahlt, dicht, ungetrennt und rein,<br />

Wie Diamant, vom Sonnenstrahl durchdrungen.<br />

<strong>Die</strong> ew’ge Perle nahm uns also ein,<br />

Gleichwie das Wasser, ohne sich zu trennen,<br />

In sich aufnimmt des Strahles goldnen Schein.<br />

Wenn ich nun Leib war, und wir nicht erkennen,<br />

Wie sich in einem Raum ein zweiter fand,<br />

So, daß im Körper Körper tauchen können,<br />

Was sind wir drum nicht mehr vom Trieb entbrannt,<br />

Das Ursein zu erschau’n, in dem wir schauen,<br />

Wie unserer Natur sich Gott verband.<br />

Dort wird uns das, worauf wir gläubig bauen,<br />

Nicht durch Beweis, nein, durch sich selber klar,<br />

Der ersten Wahrheit gleich, auf die wir trauen.<br />

»Ihm, Herrin,« sprach ich, »der mich wunderbar<br />

Der Erd’ entrückt, ihm bring’ ich jetzt, entglommen<br />

Von frommer Glut, des Dankes Opfer dar.<br />

Doch sprecht, woher die dunkeln Flecken kommen<br />

Auf dieses Körpers Scheib’, aus welchen man<br />

Zur Kainsfabel dort den Stoff entnommen.«<br />

Sie lächelt’ erst ein wenig und begann:<br />

»Irrt sich des Menschen Geist in solchen Dingen,<br />

<strong>Die</strong> nicht der Sinne Schlüssel öffnen kann,<br />

So solltest du dein Staunen jetzt bezwingen,

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