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Die göttliche Komödie - Igelity

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Den Gipfel beugt, dann, wenn der Sturm vergangen,<br />

Sich wieder hebt, wie innre Kraſt ihn heißt;<br />

So tat jetzt ich, der, als sie sprach, befangen,<br />

Erstaunt, gebückt, jetzt in die Höhe fuhr,<br />

Denn mich erhob nun Sprechlust und Verlangen.<br />

Ich sprach: »O Frucht, die als die einz’ge nur<br />

Schon reif entstand, o alter Vater, sage<br />

Du dem, was Weib heißt, Tochter ist und Schnur,<br />

Sag’ an, was ich dich fromm zu bitten wage.<br />

Du siehst ja, welch ein Sehnen mich bewegt,<br />

Und schneller hör’ ich, wenn ich dich nicht frage.«<br />

Wie ein bedecktes Tier sich rückt und regt<br />

Und so die Neigung zeigt, dem nachzurennen,<br />

Der um dasselbe die Verhüllung legt;<br />

So ließ durch ihre Hülle jetzt erkennen<br />

<strong>Die</strong> erste Seele, wie so froh sie war,<br />

Mir das, was ich gebeten, tun zu können.<br />

»Dein Sehnen«, weht’ es, »nehm’ ich besser wahr,<br />

Magst du’s auch nicht bekennen und gestehen,<br />

Als du, was noch so sicher ist und klar.<br />

Im wahren Spiegel kann ich es erspähen,<br />

Der jedes Dinges Bildnis in sich faßt,<br />

Doch seines läßt in keinem Dinge sehen.<br />

Du fragst: Wieviel der Zeitraum wohl umfaßt,<br />

Seit Gott mich in den hohen Garten setzte,<br />

Aus dem du dich mit ihr erhoben hast?<br />

Wie lange mir sein Reiz die Augen letzte?<br />

Was eigentlich den großen Zorn erweckt?<br />

Und welche Sprach’ ich mir zusammensetzte?<br />

Mein Sohn, nicht daß ich jene Frucht geschmeckt,

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