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Die göttliche Komödie - Igelity

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Vor Angst die Wangen. »Auf der Wurzel«, sprach<br />

<strong>Die</strong> Schöne, »sitzt sie unter neuen Blüten.<br />

Sieh hin, wer sie umgibt. Dem Greifen nach<br />

Entfloh’n empor die anderen, mit Sange,<br />

Der süßer, tiefer klang, als dort am Bach.<br />

Ob sie noch mehr gesprochen und wie lange,<br />

Nicht weiß ich es, denn mir im Auge stand<br />

Sie, die mein Ohr versperrte jedem Klange.<br />

Sie saß allein auf jenem reinen Land,<br />

Wie’s schien, zur Hut des Wagens dort gelassen,<br />

Den an den Baum der Zweigestalt’ge band.<br />

<strong>Die</strong> sieben Nymphen sah ich sie umfassen,<br />

Im Kreis, die Lichter haltend, die vom Zwist<br />

Des Nord- und Südwinds nie sich löschen lassen.<br />

»Als Fremdling weilst du dort nur kurze Frist<br />

Und wirst mit mir als ew’ger Bürger bleiben<br />

In jenem Rom, wo Christus Römer ist.<br />

Zum Heil der Welt mit ihrem bösen Treiben<br />

Schau’ auf den Wagen, um, was du gesehn,<br />

Zurückgekehrt, den Menschen zu beschreiben.«<br />

Beatrix sprach’s – wie könnt’ ich widerstehn?<br />

Ganz so, wie’s der Gebieterin gefallen,<br />

Ließ ich voll Demut Geist und Auge gehn.<br />

Nicht sah man je so schnell aus Himmels Hallen.<br />

Aus dichter Wölk’, ein flammendes Geschoß,<br />

Den Blitz aus fernster Höhe niederfallen,<br />

Als auf den Baum Zeus’ Vogel niederschoß,<br />

Nicht wühlend bloß in Blüten und in Blättern,<br />

<strong>Die</strong> Rind’ auch brechend, die sein Mark umschloß.<br />

Dann sah man ihn zum Wagen niederschmettern,

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