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Die göttliche Komödie - Igelity

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Und stündest du auch tausend Jahre drin,<br />

Doch dürſte sie dir nicht ein Haar berühren.<br />

Glaubst du, daß ich nicht treu der Wahrheit bin,<br />

So nahe dich und halt, um selbst zu schauen,<br />

Des Kleides Saum mit deinen Händen hin.<br />

Leg’ ab, mein Sohn, leg’ ab hier jedes Grauen,<br />

Dorthin sei sicher jetzt dein Fuß gewandt!«<br />

Doch säumt’ ich, wider besseres Vertrauen.<br />

Er, sehend, daß ich starr und stille stand,<br />

Sprach, fast unwillig: »Wie, Sohn, noch verdrossen?<br />

Von Beatricen trennt dich diese Wand!«<br />

Wie sterbend Ppyramus den Blick erschlossen,<br />

Da’s: isbe! klang, gekehrt zum teuren Bild,<br />

Als blut’ges Rot die Maulbeer’ übergossen;<br />

So kehrt’ ich, nicht mehr hart, nein, sanſt und mild,<br />

Zum Führer mich, sobald der Nam’ erschollen,<br />

Der ewig frisch in meinem Herzen quillt.<br />

Drob schüttelt er das Haupt und sagte: »Sollen<br />

Wir diesseits bleiben?« lächelnd, denn ich tat<br />

Wie Knaben, die, besiegt vom Apfel, wollen.<br />

Drauf trat er vor mir in die Flamm’ und bat<br />

Den Statius, uns folgend, nachzukommen,<br />

Der uns vorher getrennt den langen Pfad.<br />

Ich folgt’ und hätt’, um Kühlung zu bekommen,<br />

Mich in geschmolznes Glas gestürzt. So war<br />

Im höchsten Übermaß die Flamm’ entglommen.<br />

Doch bot mir Trost mein süßer Vater dar,<br />

Sprechend von ihr, und half mir weiter dringen,<br />

Und sprach: »Ich seh’ im Geist ihr Augenpaar!«<br />

Wir hörten jenseits eine Stimme singen,

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