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Die göttliche Komödie - Igelity

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Sich folgend, zwischen Fluß und Felsenwand,<br />

Wie in der Welt, wenn sie der Jagd gepflogen.<br />

Als sie uns klimmen sahn, ward Stillestand;<br />

Drei traten vor mit ausgesuchten Pfeilen<br />

Und schußbereit den Bogen in der Hand.<br />

Und einer rief von fern: »Ihr müßt verweilen!<br />

Zu welcher Qual kommt ihr an diesen Ort?<br />

Von dort sprecht, sonst soll euch mein Pfeil ereilen!<br />

»Dem Chiron sag’ ich in der Näh’ ein Wort,«<br />

Sprach drauf Virgil. »Zum Unheil dich verführend,<br />

Riß vorschnell stets der blinde Trieb dich fort.«<br />

»Nessus ist dieser,« sprach er, mich berührend,<br />

»Der starb, als Dejaniren er geraubt,<br />

<strong>Die</strong> Rache noch vor seinem Tod vollführend.<br />

Der in der Mitt’ ist, mit gesenktem Haupt,<br />

Der große Chiron, der Achillen nährte;<br />

Dort Pholus, welcher stets vor Zorn geschnaubt.<br />

Am Graben rings gehn tausend Pfeilbewehrte<br />

Und schießen die, so aus dem Pfuhl herauf<br />

Mehr tauchen, als der Richterspruch gewährte.«<br />

Wir beide nahten uns dem flinken Hauf,<br />

Chiron nahm einen Pfeil und strich vom Barte<br />

Das Haar nach hinten sich mit seinem Knauf.<br />

Als nun das große Maul sich offenbarte,<br />

Sprach er: »Bemerkt: der hinten kommt, bewegt.<br />

Was er berührt, wie ich es wohl gewahrte.<br />

Und wie’s kein Totenfuß zu machen pflegt.«<br />

Da trat ihm an die Brust mein weiser Leiter,<br />

Wo Mensch und Roß sich einigt und verträgt.<br />

»Lebendig ist,« so sprach er, »der Begleiter,

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