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Die göttliche Komödie - Igelity

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Zu dulden, sich zum Heil, des Willens Zaum,<br />

Verdammte sich und mit sich seine Sprossen;<br />

Drob das Geschlecht in Wahn und falschem Traum<br />

Viel hundert Jahre krank lag, matt und trübe,<br />

Bis sich das Wort geneigt zum niedern Raum,<br />

Wo’s der Natur, die sich im irren Triebe<br />

Vom Schöpfer abgekehrt, sich ganz verband,<br />

Bloß durch das Walten seiner ew’gen Liebe.<br />

Scharf sei dein Blick jetzt auf mein Wort gespannt.<br />

<strong>Die</strong>se Natur, dem Schöpfer hingegeben<br />

Und ihm vereint, war rein, wie sie entstand.<br />

Doch durch sie selbst war sie für falsches Streben<br />

Vom Paradies verbannt, weil sie die Bahn<br />

Verlassen, wo nur Wahrheit ist und Leben.<br />

Drum ward die Strafe, durch das Kreuz empfah’n,<br />

Mit größerm Recht, als jemals irgendeine,<br />

Der angenommenen Natur getan.<br />

So war die Straf auch ungerecht wie keine,<br />

In Hinsicht des, der sie erlitten hat,<br />

Mit der Natur, der ird’schen, im Vereine.<br />

Verschieden war die Wirkung einer Tat.<br />

Gott und den Juden mußt’ ein Tod gefallen,<br />

Drob Erd’ erbebt’ und Himmel auf sich tat.<br />

Schwer wird dir’s nicht mehr zu begreifen fallen,<br />

Wenn man von dem gerechten Richter spricht,<br />

Des Rach’ auf rechte Rache schwer gefallen.<br />

Doch deinen Geist, gleich einem Netz, umflicht<br />

Gedank’ itzt und Gedank’ in engem Kreise,<br />

Aus dem er sehnlich Lösung sich verspricht.<br />

Der Rache Recht war klar in dem Beweise,

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