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Die göttliche Komödie - Igelity

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Erst jetzt vom süßen Latierland geschieden,<br />

Von dem ich alle Schuld hierhergebracht,<br />

So sprich:Hat Krieg Romagna oder Frieden?<br />

Denn da das schöne Land auch mich erzeugt,<br />

So kümmert mich sein Schicksal noch hienieden.«<br />

Ich stand aufmerksam niederwärts gebeugt,<br />

Da stieß Virgil mich leis und sagte: »Rede,<br />

Ein Latier ist er, wie sein Wort bezeugt.«<br />

Worauf ich schon bereit zur Gegenrede,<br />

Ihn also sonder Zögerung beschied:<br />

»O Seele, hier verborgen, sonder Fehde<br />

War nimmer deines Vaterlands Gebiet,<br />

Weil stets im Kampf der Zwingherrn Herzen wüten;<br />

Doch offenbar war keine, da ich schied.<br />

Ravenna ist, wie’s war; dort pflegt zu brüten,<br />

So wie seit Jahren schon, Polentas Aar,<br />

Des Flügel unter sich auch Cervia hüten<br />

<strong>Die</strong> Stadt, die fest in langer Probe war,<br />

Wo rote Ströme Frankenblutes wallten,<br />

Liegt unterm grünen Leu’n nun ganz und gar.<br />

Verruchios alt’ und neuer Hund, sie walten<br />

Schlimm, wie sie den Montagna einst belohnt,<br />

Da, wo sie eingeholt die Zähne halten.<br />

Das, was am Lamon und Santerno wohnt,<br />

Läßt sich vom Leu’n im weißen Neste leiten,<br />

Der die Partei vertauscht mit jedem Mond.<br />

Sie, welchen Savios Flut benetzt die Seiten,<br />

Lebt zwischen Sklaverei und freiem Stand,<br />

Wie zwischen dem Gebirg und ebnen Weiten.<br />

Jetzt, bitt’ ich, mach’ uns, wer du bist, bekannt;

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