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Die göttliche Komödie - Igelity

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Zwölſter Gesang<br />

Rauhfelsig war der Steig am Strand hernieder,<br />

Ob des, was sonst dort war, der Schauer groß,<br />

Und jedem Auge drum der Ort zuwider.<br />

Dem Bergsturz gleich bei Trento – in den Schoß<br />

Der Etsch ist seitwärts Trümmerschutt geschmissen,<br />

Durch Unterwühlung oder Erdenstoß –<br />

Wo von dem Gipfel, dem er sich entrissen,<br />

Der Fels so schräg ist, daß zum ebnen Land,<br />

<strong>Die</strong> oben sind, den Steg nicht ganz vermissen;<br />

So dieses Abgrunds Hang, und dort am Rand<br />

War’s, wo von Felsentrümmern überhangen<br />

Sich ausgestreckt die Schande Kretas fand,<br />

Einst von dem Scheinbild einer Kuh empfangen.<br />

Sich selber biß er, als er uns erblickt,<br />

Wie innerlich von wildem Grimm befangen.<br />

Mein Meister rief: »Bist du vom Wahn bestrickt.<br />

Als sähst du hier den eseus vor dir stehen,<br />

Der dich von dort zur Höll’ herabgeschickt?<br />

Fort, Untier, fort! Den Weg, auf dem wir gehen,<br />

Nicht deine Schwester hat ihn uns gelehrt,<br />

Doch dieser kommt, um eure Qual zu sehen.«<br />

So wie der Stier, vom Todesstreich versehrt,<br />

Sich losreißt und nicht gehen kann, nur springen.<br />

Und Satz um Satz hierhin und dorthin fährt;<br />

So sahen wir den Minotaurus ringen,

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