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Die göttliche Komödie - Igelity

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Was du hier siehst, und muß sich, wie der Ring<br />

Zum Finger paßt, so unter sich verhalten.<br />

Daher auch, wer dem Truge früh entging<br />

Und zu der Wahrheit kam, nicht ohne Gründe<br />

Mehr oder minder Herrlichkeit empfing.<br />

Der Fürst, durch den dies Reich, entrückt der Sünde,<br />

In solcher Lieb’ und solcher Wonne ruht,<br />

Daß keiner ist, des Wille höher stünde,<br />

Verteilt den Seelen, seiner heitern Glut<br />

Entstammt, nach eigner Willkür seine Gaben;<br />

Und g’nüge hier, was kund die Wirkung tut.<br />

Und hiervon legt in jenen Zwillingsknaben<br />

<strong>Die</strong> Heil’ge Schriſt ein deutlich Beispiel dar,<br />

<strong>Die</strong> sich bekämpſt im Leib der Mutter haben.<br />

Und also krönt der Gnade Schein ihr Haar,<br />

Und also scheint das höchste Licht in ihnen<br />

Nach ihrem Werte mehr und minder klar.<br />

Verschieden, nicht nach dem, was sie verdienen,<br />

Sind sie von Grad zu Grade hier gestellt,<br />

Nur wie auf sie des Schöpfers Huld geschienen.<br />

So g’nügt’ es in der Jugendzeit der Welt<br />

Unschuld’gen, um zum Heile zu gelangen,<br />

Daß Glaubenslicht der Eltern Geist erhellt.<br />

Dann mußte, wie die erste Zeit vergangen,<br />

Was männlich war, zuvor zur Seligkeit<br />

Durch die Beschneidung noch die Kraſt empfangen.<br />

Doch, als gekommen war der Gnade Zeit,<br />

Blieb ohne die vollkommne Taufe Christi<br />

<strong>Die</strong> Unschuld in der ew’gen Dunkelheit.<br />

Jetzt schau’ ins Antlitz, das dem Antlitz Christi

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