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Die göttliche Komödie - Igelity

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<strong>Die</strong> stierbespannte Bundeslade da,<br />

Drob ungeheischtes <strong>Die</strong>nen Straf erlitten.<br />

Das Volk voraus, in sieben Chören, sah<br />

Ich jubelnd zieh’n und sagt’ ich: Ob sie singen?<br />

So sagt’ ein Sinn mir nein, der andre ja!<br />

Sah Weihrauchduſt sich in die Lüſte schwingen,<br />

Und auch bei diesem Bilde ließen schwer<br />

Geruch sich und Gesicht zum Einklang bringen.<br />

Im Tanze vor der heil’gen Lade her,<br />

Sah ich erhöht in Demut den Psalmisten,<br />

Der minder hier, als König, war, und mehr,<br />

Und, wie erfüllt von Ränken und von Listen,<br />

Am Fenster des Palasts mit schnödem Wort<br />

Spöttisch bewundernd sich die Michal brüsten.<br />

Darauf bewegt’ ich mich von meinem Ort,<br />

Um weiterhin ein andres Bild zu schauen,<br />

Und sah den edlen Römerherrscher dort<br />

Zu hohem Ruhm in Marmor eingehauen,<br />

Ihn, der zum großen Siege den Gregor<br />

Beseelt mit Kraſt und gläubigem Vertrauen.<br />

Trajan, den Imperator, stellt’ es vor,<br />

Und eine Witw’, ihm in die Zügel fallend,<br />

<strong>Die</strong>, schmerzerfüllt, mit Flehen ihn beschwor.<br />

Rings Reiterei gedrängt. Trompeten schallend,<br />

– so schien’s dem Aug’ – im goldenen Panier<br />

<strong>Die</strong> Adler drüberhin im Winde wallend.<br />

<strong>Die</strong> Arme schrie mit Macht, so schien es mir:<br />

»Verweile, Herr, mir ward der Sohn erschlagen,<br />

Du räche mich, die Rache ziemet dir.« –<br />

So warte, bis ich kehre!« <strong>Die</strong>s zu sagen

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