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Die göttliche Komödie - Igelity

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Neunter Gesang<br />

Weil ich vor Angst und banger Furcht erblich,<br />

Als ich den Herrn sah sich zurückbewegen,<br />

Verschloß Virgil die eigne Furcht in sich.<br />

Aufmerksam stand er dort, wie Horcher pflegen,<br />

Denn, weit zu schau’n, war ihm die Dunkelheit<br />

Der schwarzen Luſt und Nebelqualm entgegen.<br />

Er sprach: »Wir siegen doch in diesem Streit –<br />

Wenn nicht – doch hab’ ich nicht ihr Wort vernommen?<br />

Er säumt fürwahr doch gar zu lange Zeit.«<br />

Ich sah es deutlich ein, zurückgenommen<br />

Sei durch der Rede Folge der Beginn,<br />

Da beide mir verschieden vorgekommen.<br />

Drum lauscht’ ich sorgenvoll und zagend hin,<br />

Denn ich erklärte mir vielleicht noch schlimmer,<br />

Als er es war, des halben Wortes Sinn.<br />

»Kommt wohl ein Geist in diese Tiefe nimmer<br />

Vom ersten Grad, wo nichts zur Qual gereicht,<br />

Als daß erstorben jeder Hoffnungsschimmer?«<br />

So fragt’ ich ihn, und jener sprach: »Nicht leicht<br />

Geschieht’s, daß auf dem Weg, den wir durchliefen,<br />

Ein andrer meines Grads dies Land erreicht.<br />

Wahr ist’s, daß ich vordem in diesen Tiefen<br />

Durch der Erichtho Zauberei’n erschien,<br />

<strong>Die</strong> oſt den Geist zum Leib zurückberiefen.<br />

Kaum war mein Geist vom Fleisch entblößt, als ihn

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