29.03.2013 Aufrufe

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wie man gesagt, die Schlösser dir verraten,<br />

Was schlachtete die Kinder deine Wut?<br />

Oh neues eben, war an solchen Taten<br />

Nicht ohne Schuld das zarte Knabenpaar,<br />

Das ich genannt? nicht Hugo samt Brigaten? –<br />

Wir gingen nun zu einer andern Schar,<br />

<strong>Die</strong>, statt wie jene, sich hinabzukehren,<br />

Das Antlitz aufwärts, eingefroren war.<br />

<strong>Die</strong> Zähren selber hemmen hier die Zähren,<br />

Drum wälzt der Schmerz, der nicht nach außen kann,<br />

Sich ganz nach innen, um die Angst zu mehren.<br />

Denn, was zuerst dem trüben Aug’ entrann,<br />

Das war zum Klumpen von Kristall verdichtet<br />

Und füllte ganz die Augenhöhlen an.<br />

Und ob vom Frost, der solches Eis geschichtet,<br />

Mein Antlitz wie bedeckt mit Schwielen schien,<br />

Und deshalb jegliches Gefühl vernichtet,<br />

Doch fühlt’ ich, schien’s mir Luſt entgegenzieh’n,<br />

Drum sprach ich: »Herr, wie mag hier Luſt sich regen,<br />

Wo nie die Sonne, dunstentwickelnd, schien?«<br />

Und er: »Du gehst der Antwort schnell entgegen<br />

Und siehst, wenn wir noch weiter fortgereist,<br />

Aus welchem Grund die Lüſte sich bewegen.«<br />

Da rief ein eisumstarrter armer Geist:<br />

»Grausame Seelen, ihr, die jetzt vom Lichte<br />

Zu dieser letzten Stelle Minos weist,<br />

Hebt mir den harten Schleier vom Gesichte,<br />

Damit ich lüſte meines Herzens Weh’n,<br />

Eh’ neu die Träne sich zu Eis verdichte.«<br />

Ich sprach: »Soll dir’s nach deinem Wunsch geschehn,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!