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Die göttliche Komödie - Igelity

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Und eben wollt’ ich alles ihm verkünden,<br />

Als meinem Blick sich etwas Neues bot.<br />

Denn auf dem Weg, den Flammen rings entzünden,<br />

Entgegen jenen, kam ein zweiter Hauf,<br />

Drum späht ich hin, das Weitre zu ergründen.<br />

Und die und jene machten schnell sich auf<br />

Und küßten sich mit kurzer Lust und waren<br />

Zufrieden schon und floh’n im vollen Lauf.<br />

So sieht man im Gewühl der braunen Scharen<br />

Sich Äms und Ämse mit den Rüsseln nah’n,<br />

Vielleicht: Wie’s geht? Wes Weges? zu erfahren,<br />

Sobald der Gruß der Freundschaſt abgetan,<br />

Hob, eh’ sie weiterzog, nach kurzer Weile<br />

<strong>Die</strong> Schar wetteifernd laut zu schreien an.<br />

»Sodom! Gomorra!« klang’s von diesem Teile;<br />

Von dort: »Pasiphae kroch in die Kuh,<br />

Und also lockt’ an sich den Stier die Geile.«<br />

Wie Kranichscharen teils nach kurzer Ruh’<br />

Gen Libyen fliegen, scheu vor Frost und Eise,<br />

Teils scheu vor Hitze den Riphäen zu,<br />

So zieh’n die hier-, die dortenhin im Kreise<br />

Und singen dann ihr Lied mit Reu’ und Gram<br />

Und schrei’n von ihrer Schuld nach alter Weise.<br />

Doch jener, der vorhin mir näher kam<br />

Und bat, blieb wieder mit den andern stehen,<br />

Dem Ansehn nach herhorchend, aufmerksam.<br />

Ich, der ich zweimal ihren Wunsch ersehen,<br />

Begann: »O ihr, die Hoffnung aufrechthält,<br />

Sei’s, wann es sei, zum Frieden einzugehen,<br />

Nicht reif noch unreif ließ ich auf der Welt

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