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Die göttliche Komödie - Igelity

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<strong>Die</strong>s zu gestehn, denn ach! vor Ruhmgier schwoll<br />

Damals mein stolzes Herz, mein ganzes Wesen.<br />

Fürs solchen Stolz bezahlt man hier den Zoll.<br />

Wo ich, weil ich bereute, durch Beschwerden<br />

Von seinem finstern Dampf mich läutern soll.<br />

O eitler Ruhm des Könnens auf der Erden!<br />

Wie wenig dauert deines Gipfels Grün,<br />

Wenn roher nicht darauf die Zeiten werden.<br />

Als Maler sah man Cimabue blüh’n,<br />

Jetzt sieht man über ihn den Giotto ragen,<br />

Und jenes Glanz in trüber Nacht erglüh’n.<br />

Den Ruhm der Sprache nahm in diesen Tagen<br />

Ein Guid’ dem andern, und ein andrer lauscht<br />

Vielleicht versteckt, auch ihn vom Nest zu jagen.<br />

Ein Windstoß nur ist Erdenruhm. Er rauscht<br />

Von hier, von dort, um schleunig zu verhallen,<br />

Indem er Seit’ und Namen nur vertauscht.<br />

Wird lauter wohl dereinst dein Ruhm erschallen,<br />

Wenn du als Greis vom Leib geschieden bist,<br />

Als wenn du stirbst beim ersten Kinderlallen,<br />

Eh’ tausend Jahr’ entflieh’n? – wohl kürzre Frist<br />

Zur Ewigkeit, als zu dem trägsten Kreise<br />

Des Himmels deines Auges Blinken ist.<br />

Ganz Tuscien scholl einst laut von dessen Preise,<br />

Der dort vor mir so träg und langsam schleicht,<br />

Jetzt flüstert’s kaum von ihm in Siena leise.<br />

Dort herrscht’ er, als, von dem Geschick erreicht,<br />

Fiorenzas Wut erlag, der stolzen, kühnen,<br />

Der Stadt, die jetzt der feilen Hure gleicht.<br />

Dem Grase gleicht der Menschenruhm, dem Grünen,

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