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Die göttliche Komödie - Igelity

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Wie in dem Schwamm des Meers, und zu entfalten<br />

Beginnt die tät’ge Kraſt, was sie gesät.<br />

Nun beugt, nun dehnt die Frucht sich aus, beim Walten<br />

Der Kraſt des Zeugenden, die, nie verwirrt<br />

Von fremdem Trieb, nur ist, um zu gestalten.<br />

Doch, Sohn, wie nun das Tier zum Menschen wird,<br />

Noch siehst du’s nicht, und dies ist eine Lehre,<br />

Worin ein Weiserer als du geirrt.<br />

Er war der Meinung, von der Seele wäre<br />

Gesondert die Vernunſt, weil kein Organ<br />

<strong>Die</strong> Äußerung der letztern uns erkläre.<br />

Jetzt sei dein Herz der Wahrheit aufgetan,<br />

Damit dein Geist, was folgen wird, bemerke!<br />

Wenn Bildung das Gehirn der Frucht empfah’n,<br />

Kehrt, froh ob der Natur kunstvollem Werke,<br />

Zu ihr der Schöpfer sich und haucht den Geist,<br />

Den neuen Geist ihr ein, von solcher Stärke,<br />

Daß er, was tätig dort ist, an sich reißt,<br />

Und mit ihm sich vereint zu einer Seele,<br />

<strong>Die</strong> lebt und fühlt und in sich wogt und kreist.<br />

Und, daß dir’s nicht an hellerm Lichte fehle,<br />

So denke nur, wie sich zum edlen Wein<br />

<strong>Die</strong> Sonnenglut dem Rebensaſt vermalte.<br />

Gebricht es dann der Lachesis an Lein,<br />

Dann trägt sie mit sich aus des Leibes Hülle<br />

Des Menschlichen und Göttlichen Verein;<br />

<strong>Die</strong> andern Kräſte sämtlich stumm und stille,<br />

Doch schärfer als vorher in Macht und Tat,<br />

Erinnerung, Verstandeskraſt und Wille.<br />

Und ohne Säumen fällt sie am Gestad,

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