29.03.2013 Aufrufe

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

So kann er doch vielleicht mit dem Beweis<br />

Dem Ziel der Wahrheit ziemlich nahekommen,<br />

Dafern er meinte, daß aus jedem Kreis<br />

Das Gut’ und Böse stamm’, und deshalb lehrte,<br />

Dem kehre Schimpf zurück und jenem Preis.<br />

Und dieser schlechtverstandne Satz verkehrte<br />

Fast alle Welt, so daß in Sternen man<br />

Den Mars, Merkur und Jupiter verehrte. –<br />

Der andre Zweifel, welcher dich umspann,<br />

Hat mindres Giſt, indem er nicht entrücken<br />

Dich meinem Pfad durch seine Schlingen kann.<br />

Denn scheint auch ungerecht den Menschenblicken<br />

Unsre Gerechtigkeit, nun, so beweist<br />

<strong>Die</strong>s Glauben nur, nicht ketzerische Tücken.<br />

Allein wohl fähig ist des Menschen Geist,<br />

In diese Wahrheit tiefer einzudringen,<br />

Drum will ich jetzt, daß du befriedigt seist.<br />

Ist das Gewalt, wenn jenen, welche zwingen,<br />

Der, welcher leidet, nie sich willig zeigt,<br />

So kann sie jenen nicht Entschuld’gung bringen.<br />

Denn Wille, der nicht will, bleibt ungebeugt,<br />

Wie Feuer, mag der Sturmwind tosend Schwellen,<br />

Oſt hingeweht, neu in die Höhe steigt.<br />

Der Wille wird zu der Gewalt Gesellen,<br />

Wenn er sich beugt; drum fehlte jenes Paar<br />

Rückkehren könnend zu den heil’gen Zellen.<br />

Blieb jener Nonnen Will’ unwandelbar,<br />

Wie auf dem Rost Laurentius geblieben,<br />

Wie Scävola, der streng der Rechten war,<br />

So hätt’ er sie, befreit, zurückgetrieben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!