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Die göttliche Komödie - Igelity

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Wie manche Pflanzen, wo man nicht bestellt,<br />

Ja, ohne sichtbar’n Samen doch bekleiben.<br />

Und wissen sollst du, daß im heil’gen Feld,<br />

In dem du bist, die Samen alle sprießen,<br />

Und Früchte, nie gepflückt in eurer Welt.<br />

Den Fluß auch siehst du nicht aus Adern fließen,<br />

Genährt vom Dunst, den Kälte niederpreßt,<br />

<strong>Die</strong> bald vertrocknen, bald sich wild ergießen.<br />

Ihm ward ein Quell, aus welchem, stät und fest,<br />

<strong>Die</strong> Wässer, die dem Doppelarm entfluten,<br />

<strong>Die</strong> Wille Gottes neu ersetzen läßt.<br />

Der Arm hier hat die Kraſt, daß in den Fluten<br />

Jedweder Schuld Erinnerung versinkt;<br />

Der andre dort erneuert die des Guten,<br />

Der hier heißt Lethe; aber dorten winkt<br />

Dir Eunoe – allein nur jenen letzen<br />

Wird seine Kraſt, der aus dem erstem trinkt.<br />

Kein Wohlgeschmack ist seinem gleich zu schätzen;<br />

Und wäre schon genügend, was ich sprach,<br />

Vermöcht’ ich auch nichts weiter zuzusetzen,<br />

Doch bring’ ich gern noch einen Zusatz nach,<br />

Und deinen Dank vermein’ ich zu verdienen,<br />

Wenn ich dir mehr erfüll’, als ich versprach.<br />

Den alten Dichtern, glaub’ ich, wenn von ihnen<br />

Gepriesen ward das Glück der goldnen Zeit,<br />

War dieser Ort im Traumgesicht erschienen.<br />

Hier sproß die Menschheit ohne Schuld und Leid,<br />

Hier jede Frucht in ew’gem Frühlingsleben,<br />

Hier schmeckst du noch des Nektars Lieblichkeit.«<br />

Und als sie noch mir solches kundgegeben,

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