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Die göttliche Komödie - Igelity

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Kommt er nach Zion, wo das Licht ihm tagt,<br />

Eh’ ihn des Kampfes Ende vorgeschrieben.<br />

Zwei andre Punkt’, um die du ihn befragt,<br />

Nicht um zu wissen, nein, damit er sage,<br />

Wie diese Tugend hier noch dir behagt,<br />

Lass’ ich ihm selbst; denn nicht, wie jene Frage,<br />

Sind sie ihm schwer, nicht Reiz zur Prahlerei;<br />

Und helf ihm Gott, daß er sie würdig trage.«<br />

Dem Schüler gleich, der seinem Meister frei<br />

Entgegenkommt und freudig und besonnen,<br />

Daß, was er weiß, kund in der Antwort sei,<br />

Sprach ich: »<strong>Die</strong> Hoffnung ist der künſt’gen Wonnen<br />

Erwartung und gewisse Zuversicht,<br />

Durch Gnad’ und früheres Verdienst gewonnen.<br />

Von vielen Sternen kam mir dieses Licht;<br />

Der höchste Sänger macht’ es mir entbrennen,<br />

Der im Gesang vom höchsten Horte spricht.<br />

Oh’ alle die, so deinen Namen nennen,<br />

Hoffen auf dich – so sang der Gottesmann –<br />

Und wer, der glaubt, wie ich, sollt’ ihn nicht kennen.<br />

Du träufeltest mir feine Tropfen dann<br />

Ins Herz durch deinen Brief, mit solchem Segen,<br />

Daß ich die Flut auf andre gießen kann.«<br />

Indem ich sprach, sah ich’s im Licht sich regen,<br />

Und, wie ein Blitz, schnell und von Glanz umsprüht,<br />

Mit zitterndem Gefunkel sich bewegen.<br />

»<strong>Die</strong> Liebe,« weht’ es, »die mich noch durchglüht<br />

Für jene Tugend, welche mir durchs Grauen<br />

Des Kampfs gefolgt, bis mir die Palm’ erblüht,<br />

Heißt mich durch sie dich letzen und erbauen,

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