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Die göttliche Komödie - Igelity

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Da fühlt’ ein Weib sich, kaum der Ripp’ entsprossen,<br />

Vom Schleier, der ihr Aug’ umzog, verletzt.<br />

O hätte sie sich fromm in ihm verschlossen,<br />

Hätt’ ich die überschwänglich große Lust,<br />

Wohl früher schon und länger dann genossen.<br />

Nachdem ich zweifelnd, meiner kaum bewußt,<br />

In diesen Erstlingswonnen fortgegangen,<br />

Mit Drang nach größern Freuden in der Brust,<br />

Da glüht’, als war’ ein Feuer aufgegangen,<br />

<strong>Die</strong> Luſt im Laubgewölb’ – es scholl ein Ton,<br />

Und deutlich hört’ ich bald, daß Stimmen sangen.<br />

Hochheil’ge Jungfrau’n, wenn ich öſter schon<br />

Frost, Hunger, Wachen treu für euch ertragen,<br />

Jetzt treibt der Anlaß mich, jetzt fordr’ ich Lohn.<br />

Laßt auf mich her des Pindus Wellen schlagen,<br />

Urania sei meine Helferin,<br />

Was schwer zu denken ist, im Lied zu sagen.<br />

Ich glaubte sieben Bäume weiterhin<br />

Von Gold zu schau’n, allein vom Schein betrogen<br />

War durch den weiten Zwischenraum mein Sinn.<br />

Denn als ich nun so nahe hingezogen,<br />

Daß sich vom Umriß, der den Sinn betört,<br />

Gestalt und Art durch Ferne nicht entzogen,<br />

Da ließ die Kraſt, die den Verstand belehrt,<br />

Anstatt der Bäume Leuchter mich erkennen,<br />

Und deutlich ward Hosiannasang gehört.<br />

Und oben sah ich das Geräte brennen,<br />

Und heller ward die Flamm’ als Lunas Licht<br />

In Monats Mitt’ um Mitternacht zu nennen.<br />

Zum Führer wandt’ ich staunend mein Gesicht,

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