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Die göttliche Komödie - Igelity

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Das kommt und geht, und durch die Glut verdorrt,<br />

<strong>Die</strong> erst es mild hervorrief, zu ergrünen.«<br />

Und ich: »Mir dämpſt den Stolz dein wahres Wort<br />

Und weiß mir trefflich Demut einzuprägen;<br />

Doch sprich: Wer geht so schwer belastet dort?«<br />

Silvani,« sprach er, »ist es, hier deswegen,<br />

Weil sich so weit sein toller Stolz vergaß,<br />

Dem freien Siena Ketten anzulegen.<br />

Drum ging er so und geht ohn’ Unterlaß,<br />

Seitdem er starb – der Zoll wird hier erhoben<br />

Von jedem, der sich dort zu hoch vermaß.«<br />

Und ich: »Weilt jeder, welcher aufgeschoben<br />

Bis zu dem Rand des Lebens Reu’ und Leid.<br />

Dort unten erst und dringet nicht nach oben,<br />

Wenn ihm nicht Hilfe gläubig Fleh’n verleiht,<br />

Bis so viel Jahr’, als er gelebt, vergangen,<br />

Wie kam denn er herauf in kürzrer Zeit?« –<br />

Und er: »Er ist auf Sienas Markt gegangen<br />

Zur Zeit, da er den höchsten Ruhm erstrebt,<br />

Hat dort gestanden, nicht von Scham befangen,<br />

Und, weil sein Freund in Carlos Haſt gelebt,<br />

Um Hilf ihm und Befreiung zu gewähren,<br />

Als Bettler dort an jedem Puls gebebt.<br />

Ich red’ unklar, doch wird’s nicht lange währen,<br />

So handelt also deine Nachbarschaſt,<br />

Daß du vermagst, dir alles zu erklären –<br />

<strong>Die</strong> Tat hat jene Schrank’ ihm weggeschafſt.«

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