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Die göttliche Komödie - Igelity

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Mein Meister aber, ihnen winkend, lud<br />

Sie klüglich ein, ihn erst geheim zu sprechen.<br />

Da legte sich ein wenig ihre Wut.<br />

Sie sprachen: »Komm allein, laß gehn den Toren,<br />

Der hier hereindrang mit so keckem Mut.<br />

Find’ er den Weg, den sich sein Wahn erkoren,<br />

Allein zurück – erprob’ er doch, wie er<br />

Sich durch die Nacht führt, wenn er dich verloren.«<br />

Und nun bedenk’, o Leser, wie so schwer<br />

Mich der Verdammten Rede niederdrückte,<br />

Denn ich verzweifelt’ an der Wiederkehr.<br />

»Mein teurer Führer, du, durch den mir’s glückte,<br />

Daß ich gerettet ward schon siebenmal,<br />

Des Schutz mich drohender Gefahr entrückte,<br />

Verlaß mich«, sprach ich, »nicht in dieser Qual,<br />

Und darf ich auch nicht weiter vorwärts dringen,<br />

So komm mit mir zurück durchs dunkle Tal.«<br />

Und er, befehligt, mich hierher zu bringen,<br />

Sprach: »Fürchte nichts; erlaubt hat unsern Gang<br />

Er, dem nichts wehrt, drum wird er wohl gelingen.<br />

Hier harre mein, und ist die Seele bang,<br />

So magst du sie mit guter Hoffnung speisen,<br />

Denn nicht verlass’ ich dich in solchem Drang.«<br />

So ging er. – ich, getrennt von meinem Weisen,<br />

Dem süßen Vater, fühlte Ja und Nein<br />

Beim Zweifelkampf in meinem Haupte kreisen.<br />

Nicht hört’ ich, was sein Antrag mochte sein,<br />

Allein er blieb bei jenem Volk nicht lange,<br />

Denn alle rannten in die Stadt hinein<br />

Und schlugen ihm das Tor im wilden Drange

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