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Die göttliche Komödie - Igelity

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Voll Eifer sucht der Sterblichen Begier,<br />

Bringt alle deine Wünsche heut zum Schweigen!«<br />

Mit dieser Rede sprach Virgil zu mir,<br />

Und nie empfand bei Erdenherrlichkeiten<br />

Ein Mensch noch solche Lust, als ich bei ihr.<br />

Hinauf! Mich trieb’s und trieb’s, hinauf zu schreiten!<br />

So fühlt’ ich nun mit jedem Schritt zum Flug<br />

<strong>Die</strong> Schwingen wachten und sich freier breiten.<br />

Und wie er mich empor die Stufen trug,<br />

Stand bald ich auf der höchsten dort mit beiden,<br />

Wo fest auf mich Virgil die Augen schlug.<br />

»Des zeitlichen und ew’gen Feuers Leiden<br />

Sahst du, und bist, wo weiterhin nichts mehr<br />

Ich durch mich selbst vermag zu unterscheiden.<br />

Durch Geist und Kunst geleitet’ ich dich her;<br />

Zum Führer nimm fortan dein Gutbedünken;<br />

Dein Pfad ist fürderhin nicht steil und schwer.<br />

Sieh dort die Sonn’ auf deine Stirne blinken,<br />

Sieh, durch des Bodens Kraſt und ohne Saat<br />

Entkeimt, dir Gras, Gesträuch und Blumen winken.<br />

Bis sich dir froh ihr schönes Auge naht<br />

Das mich zu dir einst rief mit bittern Zähren,<br />

Ruh’ oder wandle hier auf heiterm Pfad.<br />

Nicht harre fürder meiner Wink’ und Lehren,<br />

Frei, g’rad’, gesund ist, was du wollen wirst,<br />

Und Fehler wär’ es, deiner Willkür wehren,<br />

Drum sei fortan dein Bischof und dein Fürst.

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