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Die göttliche Komödie - Igelity

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Da ich gelebt, so daß ich ihr erwies,<br />

Wodurch ich irgend wußt’, ihr zu gefallen,<br />

Doch jetzt nicht mehr bewegen darf mich dies,<br />

Da sie dort wohnt jenseits der nächt’gen Wogen,<br />

Wie festgesetzt ward, als ich sie verließ.<br />

Doch hat ein Himmelsweib dich hergezogen,<br />

Wie du gesagt, was braucht’s da Schmeichelei’n?<br />

Sie will, dies g’nügt, und treulich wird’s vollzogen<br />

Drum geh, zum weitern Weg ihn einzuweih’n.<br />

Ihn muß ein Gurt von glatter Bins’ umschnüren,<br />

Dann wasch ihm das Gesicht vom Schmutze rein.<br />

Das Aug’ umnebelt, will sich’s nicht gebühren,<br />

Zum ersten <strong>Die</strong>ner, der vom sel’gen Land<br />

Herabgekommen ist, ihn hinzuführen.<br />

Rings trägt der kleinen Insel tiefster Strand,<br />

Wo Wog’ und Woge sich im Wechsel jagen,<br />

Viel Binsen am morastig weichen Rand.<br />

<strong>Die</strong> andern Pflanzen, welche Blätter tragen<br />

Und sich verhärten, kommen da nicht auf,<br />

Wo’s gilt, sich schmiegen, wenn die Wellen schlagen.<br />

Doch kehrt von dort nicht rückwärts euren Lauf;<br />

<strong>Die</strong> Sonne zeigt – seht, dort ersteht sie eben! –<br />

Euch dann den leichtern Weg den Berg hinauf.«<br />

Hier sah ich ihn vor meinem Blick verschweben;<br />

Stumm stand ich auf und sah auf meinen Hort,<br />

In seinen Schutz und Willen ganz ergeben.<br />

Er sprach: »Sohn, folge mir jetzt rückwärts. Dort<br />

Neigt mehr und mehr die Ebene sich immer<br />

Nach ihren letzten tiefsten Grenzen fort.«<br />

Schon trieb das Morgenrot mit lichtem Schimmer

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