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Die göttliche Komödie - Igelity

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<strong>Die</strong> sich zum Ja und Nein, ohn’ Unterschied,<br />

Gar schnell entschließen, eh’ sie deutlich sehen;<br />

Drob sich die Meinung, wie es oſt geschieht,<br />

Zum Irrtum neigt, und dann im Drang des Lebens<br />

<strong>Die</strong> Leidenschaſt das Urteil mit sich zieht –<br />

Wer nach der Wahrheit fischt und, irren Strebens,<br />

<strong>Die</strong> Kunst nicht kennt, der kehrt nicht, wie er geht,<br />

Und schifſt vom Strand drum schlimmer als vergebens,<br />

Wie ihr dies an Melissus deutlich seht<br />

Und an Parmenides und andern vielen,<br />

<strong>Die</strong> gingen, eh’ sie nach dem Ziel gespäht;<br />

Drob Arius und Sabell in Torheit fielen.<br />

Gleich Schwertern waren sie dem heil’gen Wort<br />

Und machten die geraden Blicke schielen.<br />

Nicht reiß’ euch Wahn zum schnellen Urteil fort,<br />

Gleich denen, die das Korn zu schätzen wagen,<br />

Das eh’ es reiſt, vielleicht im Feld verdorrt.<br />

Denn öſters sah ich erst in Wintertagen<br />

Den Dornenbusch gar rauh und stachlicht stehn.<br />

Und auf dem Gipfel dann die Rose tragen.<br />

Und manches Schiff hab’ ich im Meer gesehn,<br />

Gerad’ und flink auf allen seinen Wegen,<br />

Und doch zuletzt am Hafen untergehn.<br />

Nicht glauben möge Hinz und Kunz deswegen,<br />

Weil dieser stiehlt und der als frommer Mann<br />

Der Kirche schenkt, mit Gott schon Rat zu pflegen.<br />

Da der erstehn und jener fallen kann.

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