29.03.2013 Aufrufe

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Neunzehnter Gesang<br />

Vor mir erschien mit offnem Flügelpaar<br />

Das schöne Bild, wo, selig im Vereine,<br />

Der Geister lichter Kranz verflochten war.<br />

Jedweder war wie ein Rubin, vom Scheine<br />

Der Sonne so in Licht und Glut entbrannt,<br />

Als ob sie selbst mir in die Augen Scheine.<br />

Der Schilderung, zu der ich mich gewandt,<br />

Wie kann die Sprache sie, die Feder wagen,<br />

Da Phantasie dergleichen nie erkannt? –<br />

Ich sah den Aar und hört’ ihn Worte sagen,<br />

Und in der Stimm’ erklangen Ich und Mein,<br />

Als Wir und Unser ihm im Sinne lagen:<br />

Er sprach: »Für frommes und gerechtes Sein<br />

Sollt’ ich zu dieser Glorie mich erheben,<br />

<strong>Die</strong> jeden Wunsch uns zeigt als arm und klein.<br />

Und solch Gedächtnis ließ ich dort im Leben,<br />

Daß es für rühmlich selbst den Bösen gilt,<br />

<strong>Die</strong> nicht auf meiner Spur zu wandeln streben.«<br />

Wie vielen Kohlen eine Glut entquillt,<br />

So tönte jetzt von vielen Liebesgluten<br />

Ein einz’ger Ton mir zu aus jenem Bild.<br />

»Ihr ew’ge Blüten des endlosen Guten,«<br />

Begann ich, »die ihr mir als einen jetzt<br />

Laßt eure Wohlgerüch’ entgegenfluten,<br />

Ich bitt’ euch nun, mit eurem Hauch ergetzt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!