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Die göttliche Komödie - Igelity

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Du stehest jetzo auf dem kleinen Kreise,<br />

Der hier Judokas andre Seit’ umspannt.<br />

Und hier beginnt der Sonne Tagesreise,<br />

Wenn sie dort endet, und im Brunnen steckt<br />

Noch immer Luzifer nach alter Weise.<br />

Vom Himmel ward er hier herabgestreckt.<br />

Das Land, das erst hier ragte, hat sich droben<br />

Aus Furcht vor ihm im Meeresgrund versteckt<br />

Und sich auf jenem Halbkreis dort erhoben.<br />

Um ihn zu flieh’n, drang auch die Erde vor<br />

Aus dieser Höhl’ und drängte sich nach oben.«<br />

So sprach Virgil – und sieh, vom Dis empor<br />

Ging eine Schlucht, tief wie die ganze Hölle,<br />

Zwar nicht erkannt vom Auge, doch vom Ohr;<br />

Denn rauschend lief ein Bach, des rasche Welle<br />

Sich Bahn durch Felsen brach, mit sanſtem Hang<br />

Und vielgewunden, bis zu jener Stelle.<br />

Nun trat mein Führer auf verborgnem Gang<br />

Den Rückweg an entlang des Baches Windung;<br />

Und wie ich, rastlos folgend, aufwärts drang,<br />

Da blickte durch der Felsschlucht obre Rundung<br />

Der schöne Himmel mir aus heitrer Ferne,<br />

Und eilig stiegen wir aus enger Mundung<br />

Und traten vor zum Wiedersehn der Sterne.

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