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Die göttliche Komödie - Igelity

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Bei ihrem ersten Pfeil, war’s ziemend, mir,<br />

<strong>Die</strong> ich mein Sein verwandelt, nachzufliegen.<br />

Nicht niederzieh’n sollt’ er die Schwingen dir,<br />

Nicht harren solltest du der andern Pfeile,<br />

Des Mägdleins nicht, nach andrer eitlen Zier.<br />

Der junge Vogel harrt in träger Weile<br />

Des zweiten Pfeils, doch der beschwingte flieht<br />

Und schützt vor Netz und Pfeilen sich durch Eile.«<br />

Gleichwie ein Knabe schweigend niedersieht,<br />

Wenn Vorwurf und Bewußtsein ihn verstören,<br />

Und Reue sein Gesicht zur Erde zieht;<br />

So stand ich dort: »Betrübt dich schon das Hören,«<br />

Sie sprach’s, »So sei emporgewandt dein Bart;<br />

Das Schauen wird noch deinen Schmerz vermehren.« –<br />

In ihrem Widerstande minder hart,<br />

Läßt ihrem Grund die Eiche sich entreißen,<br />

Wenn sie von Nordsturms Macht durchschüttelt ward,<br />

Als ich das Kinn erhob, da sie’s geheißen.<br />

Auch fühlt’ ich, da sie Bart für Antlitz sprach,<br />

Des Wortes Giſt an meinem Herzen reißen.<br />

Das Antlitz hob ich zögernd und gemach,<br />

Und sieh, die schönen englischen Gestalten,<br />

Sie ließen jetzt im Blumenstreuen nach.<br />

Mein Blick, kaum fähig noch, ein Bild zu halten,<br />

Erschaute sie, dem Greifen zugewandt,<br />

In dem, dem einen, zwei Naturen walten.<br />

Sie schien, verschleiert, jenseits dort am Strand,<br />

Das, was sie einst war, jetzt zu überwinden,<br />

Wie sie vordem die andern überwand.<br />

Wie mußt’ ich da der Reue Schmerz empfinden!

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