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Die göttliche Komödie - Igelity

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Zuletzt erklingt es: Crassus, sprich, wie schmeckt<br />

Das Gold, das du zur Lieblingsspeis’ erkoren?<br />

Der redet laut, der leis und unentdeckt,<br />

Je wie der Drang des Leids, das wir erproben,<br />

Uns minder oder mehr erregt und weckt.<br />

Ich sprach vom Heil, das wir am Tage loben,<br />

Hier nicht allein, nur daß zu lautem Klang,<br />

<strong>Die</strong> mir hier nah sind, nicht die Stimm’ erhoben.«<br />

Wir richteten nun vorwärts unsern Gang,<br />

Nachdem wir diesen Schatten kaum verlassen,<br />

So schleunig, als es nur der Kraſt gelang.<br />

Da aber zitterten des Berges Massen,<br />

Als stürz’ er hin, und Furcht erfaßte mich,<br />

Wie sie den, der zum Tod geht, pflegt zu fassen.<br />

Nicht schüttelte so heſtig Delos sich,<br />

Eh, beide Himmelsaugen zu gebären,<br />

Dorthin zum sichern Nest Laton’ entwich.<br />

Rings braust’ ein Ruf, um meine Furcht zu mehren,<br />

Doch näher trat zu mir mein Meister da:<br />

»Ich führe dich! – was magst du Sorgen nähren?«<br />

Und könnt’ ich aus den Stimmen, die mir nah •<br />

Erklangen, recht das ganze Lied verstehen,<br />

Klang’s: Deo in excelsis gloria!<br />

Wir blieben staunend, gleich den Hirten, stehen,<br />

<strong>Die</strong> diesen Sang zum erstenmal gehört,<br />

Und ließen Erdenstoß und Lied vergehen.<br />

Doch dann, zum heil’gen Weg zurückgekehrt,<br />

Sahn wir die Schatten, die am Boden lagen,<br />

Schon wieder vom gewohnten Leid beschwert.<br />

Noch nie bekämpſten sich mit solchen Plagen

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