29.03.2013 Aufrufe

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

So kehrt’ ich, um zu fragen, mich nach ihr,<br />

Wie das, was ich nicht einsah, sich verhalte.<br />

Sie fragt’ ich, und ein andrer sprach zu mir.<br />

Sie suchend, fand ich mich bei einem Greise,<br />

Gekleidet in der andern Sel’gen Zier.<br />

Auf Aug’ und Wang’ ergoß sich gleicherweise<br />

So Gut’ als Freude – fromm war Art und Tun,<br />

Wie’s Vätern ziemt, in lieber Kinder Kreise.<br />

»Und wo ist sie?« so sprach ich eilig nun.<br />

Drum er: »Beatrix hat mich hergesendet<br />

Von meinem Platz, um dir genugzutun.<br />

Du wirst, den Blick zum dritten Sitz gewendet<br />

Des höchsten Grads, sie auf dem rone schau’n,<br />

Der ihren Lohn für ihr Verdienst vollendet.«<br />

Ohn’ Antwort hob ich rasch die Augenbrau’n –<br />

Sah sie – sah ew’ge Strahlen ihr entwallen<br />

Im Widerschein und ihr die Krone bau’n.<br />

Vom Raum, aus dem die höchsten Donner hauen,<br />

War nimmer noch ein Menschenblick so weit,<br />

Und war’ er auch ins tiefste Meer gefallen,<br />

Als ich von meiner Herrin Herrlichkeit,<br />

Doch sah ich klar ihr Bildnis niederschweben<br />

Rein, unvermischt, in lichter Deutlichkeit.<br />

»O Herrliche, du, meiner Hoffnung Leben,<br />

Du, der’s zu meinem Heile nicht gegraut,<br />

Dich in den Schlund der Hölle zu begeben,<br />

Dir dank’ ich alles, was ich dort geschaut,<br />

Wohin du mich durch Macht und Güte brachtest,<br />

Und deine Gnad’ und Tugend preis’ ich laut.<br />

<strong>Die</strong> du zum Freien mich, den Sklaven, machtest,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!