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Die göttliche Komödie - Igelity

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Bis daß er sich zur Königin erhöht,<br />

Vor der sich fromm des Himmels Bürger neigen.«<br />

Aufschaut’ ich, und, wie, wenn die Früh’ ersteht,<br />

Der Ost den Himmelsteil mit goldnen Strahlen<br />

Besiegt, in dem die Sonne niedergeht,<br />

So, steigend mit dem Blick, wie wir aus Taten<br />

<strong>Die</strong> Berg’ ersteigen, sah ich einen Ort<br />

Im höchsten Rand all andres überstrahlen.<br />

Und als ob früh der Ost, da, wo sofort<br />

<strong>Die</strong> Sonne steigen soll, sich mehr entflamme,<br />

Wenn sich das Licht vermindert hier und dort;<br />

So sah ich jene Friedens-Oriflamme<br />

Inmitten mehr erglüh’n, und bleicher ward<br />

Bei ihrem Glanz der andern Lichter Flamme.<br />

Ich sah viel tausend Engel, dort geschart,<br />

Sie feiernd, mit verbreitetem Gefieder,<br />

Verschieden jeglichen an Glanz und Art.<br />

Und Schönheit lachte bei dem Klang der Lieder<br />

Und bei dem Spiel und strahlt’ in Seligkeit<br />

Aus aller andern Sel’gen Augen wieder.<br />

Und reichte meiner Sprache Kraſt so weit,<br />

Als meine Phantasie, doch nie beschriebe<br />

Ich nur den kleinsten Teil der Herrlichkeit.<br />

Bernhard, bemerkend, daß mit heil’gem Triebe<br />

An seiner glüh’nden Glut mein Auge hing,<br />

Erhob auch sein’s zu ihr mit solcher Liebe,<br />

Daß mein’s zum Schauen neue Glut empfing.

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