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Die göttliche Komödie - Igelity

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Fünfzehnter Gesang<br />

So viel, als bis zum Schluß der dritten Stunde,<br />

Vom Tagsbeginn des Wegs die Sphäre macht,<br />

<strong>Die</strong> wie ein Kindlein tanzt im ew’gen Runde,<br />

So viel des Weges halt’, eh’ noch vollbracht<br />

Ihr Tageslauf, die Sonne zu vollbringen;<br />

Dort war es Vesperzeit, hier Mitternacht.<br />

Auf jenen Pfaden, die den Berg umringen,<br />

Schien uns die Sonne mitten ins Gesicht,<br />

Weil wir jetzt g’rade gegen Westen gingen.<br />

Da fiel ein Glanz mit lastendem Gewicht<br />

Mir auf die Stirn, mich mehr als erst zu blenden.<br />

Ich staunt’, und was es war, begriff ich nicht.<br />

Schnell deckt’ ich mir die Augen mit den Händen<br />

Als wie mit einem Schirm, daß vor der Glut<br />

<strong>Die</strong> schwachen Blicke Schutz und Ruhe fänden.<br />

Gleich wie der Strahl vom Spiegel, von der Flut<br />

Nach jenseits hüpſt, und dann beim Aufwärtssteigen,<br />

So wie vorher beim Niedersteigen tut,<br />

Weil er von Linien, die sich senkrecht neigen,<br />

So hier wie dort abweicht in gleichem Zug,<br />

Wie uns die Kunst und die Erfahrung zeigen;<br />

So ward mein Auge jetzt in jähem Flug<br />

Getroffen vom zurückgeworfnen Lichte,<br />

Drob ich’s in Eile schloß und niederschlug.<br />

»Was, süßer Vater, ist dies? Dem Gesichte

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