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Die göttliche Komödie - Igelity

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Je mehr besitzt des Guts ein jeder dort,<br />

Je stärker fühlt er sich in Lieb’ entbrennen.«<br />

»Noch fass ich nichts,« versetzt’ ich meinem Hort,<br />

»Und mindre Zweifel hat vorher das Schweigen<br />

In meiner Seel’ erweckt, als jetzt dein Wort.<br />

Kann höher je der Reichtum vieler steigen,<br />

Wenn man ein Gut verteilt, als wenn es nicht<br />

Gemeinsam wäre. Sondern einem eigen?«<br />

Und er: »Weil, nur auf Erdengut erpicht,<br />

Dein Geist noch nicht den höhern Flug gewonnen,<br />

Drum schöpfst du Finsternis aus wahrem Licht.<br />

Des Himmels unaussprechlich große Wonnen,<br />

Sie eilen so ins liebende Gemüt,<br />

Wie nach dem Spiegel hin der Strahl der Sonnen<br />

Sie geben sich je mehr, je mehr es glüht,<br />

Und reicher strömt die ew’ge Kraſt hernieder,<br />

Je freudiger des Herzens Lieb’ erblüht.<br />

Erhebt die Seel’ erst aufwärts ihr Gefieder,<br />

Dann liebt sie mehr, je mehr zu lieben ist,<br />

Denn eine strahlt den Glanz der andern wieder –<br />

Und g’nügt mein Wort dir nicht, in kurzer Frist<br />

Wird dort von dir Beatrix aufgefunden,<br />

Durch welche du dann ganz befriedigt bist.<br />

Jetzt sorge nur, daß bald von deinen Wunden<br />

<strong>Die</strong> fünf sich schließen wie das erste Paar,<br />

Das von der Stirn durch Reu’ und Leid geschwunden.«<br />

Schon wollt’ ich sagen: Deine Red’ ist klar!<br />

Da war ich an des andern Kreises Saume,<br />

Wo schnell mein Wort gehemmt durch Schaulust war.<br />

In einen Tempel schien, von wachem Traume

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