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Die göttliche Komödie - Igelity

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Du trügerisch die schöne Frau geraubt,<br />

Um ungescheut und frevelnd sie zu schänden?«<br />

Ich stand verlegen, mit gesenktem Haupt,<br />

Wie wer nicht recht versteht, was er vernommen.<br />

Und sich beschämt kein Gegenwort erlaubt.<br />

Da sprach Virgil: »Was stehst du so beklommen?<br />

Sag’ ihm geschwind, daß du nicht jener seist,<br />

Den er gemeint!« – Ich eilt’, ihm nachzukommen.<br />

<strong>Die</strong> Fuße nun verdrehte wild der Geist<br />

Und sprach mit Seufzern und mit dumpfen Klagen:<br />

»Was also ist’s, das so dich fragen heißt?<br />

Doch standest du nicht an, dich herzuwagen.<br />

Um mich zu kennen, wohl, so sag’ ich dir,<br />

Daß ich den großen Mantel einst getragen.<br />

Der Bärin wahrer Sohn war ich, voll Gier<br />

Fürs Wohl der Bärlein, und für diese steckte<br />

Ich in den Sack dort Gold, mich selber hier.<br />

Auch unter meinem Haupt gibt’s viel Versteckte.<br />

Dort, durchgepreßt durch einen Felsenspalt,<br />

Sind, die vor mir die Simonie befleckte.<br />

Und dort hinab versink’ auch ich, sobald<br />

Der kommt, für welchen ich dich angesehen.<br />

Und der mir folgt in diesem Aufenthalt;<br />

Doch wird er nicht so lang, als mir geschehen,<br />

<strong>Die</strong> Füße brennend, köpflings eingesteckt,<br />

Fest eingepfählt in diesem Loche stehen.<br />

Denn nach ihm kommt, zu schlechter’m Werk erweckt,<br />

Ein Hirt vom Westen, ein gesetzlos Wesen,<br />

Das, wie sich ziemt, mich und auch ihn bedeckt.<br />

Ein neuer Jason ist’s, von dem zu lesen

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