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Die göttliche Komödie - Igelity

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Mit bösem Willen und mit großer Macht,<br />

Jedwede Schutzwehr dann dem Volke schwindet.<br />

Das Antlitz schien mir lang und ungeschlacht,<br />

Dem Turmknopf von Sankt Peter zu vergleichen,<br />

Und jedes Glied nach solchem Maß gemacht.<br />

Es mochten wohl vom Strand, der von den Weichen<br />

Ihn abwärts barg, der oberen Gestalt<br />

Drei Friesen ausgestreckt nicht dahin reichen,<br />

Wo seine Stirn das borst’ge Haar umwallt,<br />

Denn aufwärts maß er dreißig große Palmen,<br />

Bis zu dem Ort, wo man den Mantel schnallt.<br />

Raphegi mai amech itzabi Almen!<br />

So tönt’ es aus den dicken Lippen vor,<br />

Für die sich nicht geziemten sanſtre Psalmen.<br />

Mein Führer rief: »Nimm doch dein Horn, du Tor,<br />

Und magst du Zorn und andern Trieb empfinden,<br />

So sprudl’ ihn flugs durch seinen Bauch hervor.<br />

Du kannst an deinem Hals den Riemen finden,<br />

Verwirrter Geist, der’s angebunden hält.<br />

Sieh doch ihn dort die dicke Brust umwinden!«<br />

Darauf zu mir: »Sich selbst verklagt der Held;<br />

Der Nimrod ist’s, durch dessen toll Vergehen<br />

Man nicht mehr eine Sprach’ übt in der Welt.<br />

Mit ihm ist nicht zu sprechen. Mag er stehen!<br />

Kein Mensch versteht von seiner Sprach’ ein Wort,<br />

Und er kann keines andern Wort verstehen.«<br />

Wir gingen nun zur Linken weiter fort,<br />

Und fanden schon in Bogenschusses Weite<br />

Den zweiten größern, wilden Riesen dort.<br />

Nicht weiß ich, wem’s gelang, daß er im Streite

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